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September 26, 2019

5 Punkte: Wie Sie Ihr Recruiting aus der Ablenkungsfalle holen

  • KI & Chatbots helfen nur Firmen mit Bewerberüberschuss
  • Konzentrieren Sie sich auf Ihr Kerngeschäft
  • Beantworten Sie Ihre Kernfrage

 

In diesem Text suche ich keinen Schuldigen, sondern ich präsentiere Ihnen Lösungsvorschläge – damit Sie und Ihr Recruiting-Team erfolgreicher agieren und somit Ihr Unternehmen nach vorne bringen. Es ist uns doch allen klar, dass Ihr Recruiting-Team voll motiviert arbeitet und versucht, ihre beste Performance zu geben. Davon bin ich überzeugt. Doch sobald der Druck aus den Fachabteilungen zu groß wird und ihre Mitarbeiter nur noch abarbeiten, leidet die Qualität ihrer Arbeit – das ist nur menschlich. Da ist es doch klar, dass Themen wie KI und Chatbots die Lösung für den Bewerbermangel darstellen sollen, doch da täuschen Sie sich gewaltig. Somit sollten Sie folgende Punkte überdenken und im Anschluss Entscheidungen treffen.

  1. KI & Chatbots helfen nur Firmen mit Bewerberüberschuss

 

Es klingt sehr verführerisch, dass mittels Technologie wie KI & Chatbots die Bewerber zukünftig von alleine kommen und der gesamte Prozess vollkommen automatisiert wird. So der Wunsch der meisten Unternehmen. Doch die Realität in 2019 sieht vollkommen anders aus.

Firmen, die einen Bewerberüberschuss und somit nur das Thema Kandidatenselektion zu bewältigen haben, können sich mit KI im Recruiting als Unterstützung auseinandersetzen. Doch in Unternehmen, die ein Bewerberdefizit haben und somit zu wenig Kandidaten bekommen, kann die Technologie nicht so schnell Abhilfe leisten. Da stellt sich mir die Frage: Warum vergeuden Sie Ihre Zeit auf Messen und informieren sich zu diesem Thema, das so schnell nicht Ihres sein wird?

  1. Konzentrieren Sie sich auf Ihr Kerngeschäft

Was für viele Industrieunternehmen in herausfordernden Zeiten gilt, darf auch jetzt Ihr Motto sein: Konzentrieren Sie sich auf Ihr Kerngeschäft. Sie haben als Firma und Mensch ein limitiertes Zeitbudget – das gilt es clever und fokussiert einzusetzen. Die Kunst liegt in der Unterscheidung, was für Sie wichtig und nicht wichtig ist. Stellen Sie sich bei jeder neuen Tätigkeit folgende Fragen:

  • Unterstützt diese Tätigkeit meine Recruiting-Ziele?
  • Kenne ich meine Recruiting-Ziele?
  • Muss diese Tätigkeit schnellstmöglich erledigt werden?

Sollten Sie hier nicht ein klares Ja bekommen, lehnen Sie den To-Do ab. Für Sie ist es wichtig zu realisieren, dass Sie nur fokussiert ans Ziel kommen. Das Ziel ist, neue Mitarbeiter zu gewinnen und ab jetzt keinen mehr zu verlieren. Sollten Ihre HR-Leiter und die Geschäftsführung das nicht so sehen, gehen Sie bewusst in die Konfrontation.

  1. Beantworten Sie Ihre Kernfrage

Ich starte jeden Strategie-Workshop mit der simplen Frage „Warum sollte sich jemand bei Ihnen bewerben?“ Bitte beantworten Sie diese Fragen aus Sicht Ihrer Zielgruppe. So lautet meine Anleitung. Was so einfach scheint, entwickelt sich meist zu einer nicht unwesentlichen Aufgabe für die Unternehmen. Doch wenn Sie keine zufriedenstellende Antwort haben, warum sollte sich jemand bei Ihnen bewerben? Wenn Ihre Botschaft, die Sie senden, so unklar ist, gehen Sie völlig in der Masse der Unternehmen unter. Die Konsequenz ist ein leeres Bewerbungspostfach. Mein Tipp: Beschäftigen Sie sich als Geschäftsführer, HR-Leiter, Führungskraft und Recruiter mit dieser Frage und formulieren Sie kurze, prägnante Antworten. Die Antworten müssen absolut zu Ihnen und Ihrer Unternehmens-DNA passen sowie unverwechselbar sein. Wenn Sie sich mit den richtigen Fragen beschäftigen, sind Sie auf dem richtigen Weg. Denn die Qualität Ihrer Fragen entscheidet über die Qualität Ihrer Arbeit.

  1. Aus Sicht Ihrer Zielgruppe

 

An diesem Punkt stellen die meisten Teilnehmer die Frage, wer denn überhaupt ihre Zielgruppe sei. Die naheliegende Antwort: „Die haben wir definiert – 35 Jahre alt, xxx Jahre Erfahrung“ usw. Doch genau in der klassischen Definition dieser Zielgruppe herrscht Fachkräftemangel – das ist unbestritten. Sie suchen den- oder diejenige, die alle suchen. Da wird es dann ganz schnell ziemlich eng am Markt.

Beschäftigen Sie sich lieber mit Rand- und Sub-Zielgruppen. Hier gibt es jede Menge Bewerber und Kandidaten und Sie könnten diese einstellen, wenn Sie als Unternehmen nur flexibel sind. Die Firmen, die sich um Rand- und Sub-Zielgruppen kümmern, kennen somit keinen Fachkräftemangel.

  1. Jede Rand Zielgruppe benötigt ihre individuelle Recruiting-Strategie

 

Jetzt haben Sie z.B. fünf neue Zielgruppen definiert (Remote-Mitarbeiter, Quereinsteiger usw.). Nun dürfen Sie sich darüber bewusstwerden, wie Sie diese neuen Kandidaten individuell ansprechen. Denn nur, wenn Sie den Engpass dieser Zielgruppe lösen, sind Sie auch der passende neue Arbeitgeber. Einfach ist das sicherlich nicht, jedoch effektiv.

Fazit:

Liebe Leser*innen, ich verstehe jeden, der sich mit den Themen Technologie und KI beschäftigt. Doch meiner Meinung dürfen Sie erst die Kernfrage beantworten: „Warum sollte sich jemand bei Ihnen bewerben?“ Danach folgen technologische Themen im Recruiting – nicht vorher. Ich wünsche Ihnen den Mut, diesen Weg zu gehen.

Weitere Antworten finden Sie unter – https://neue-recruitingmodelle.com/