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September 24, 2022

Die Karrierebremse: „Ich bin fürs Unternehmen unersetzbar.“

„Wenn ich kündige, bricht das Unternehmen zusammen“. Oder: „Mein Weggang ist für das Unternehmen schwer zu verkraften“. So oder so ähnlich höre ich das immer wieder von Menschen, die glauben, dass sie für den Arbeitgeber unentbehrlich sind. Meines Erachtens oft eine Fehleinschätzung und ein starker Verhinderer in Sachen Karriere.

David Alaba

Als vor ca. 2 Jahren David Alaba den FC Bayern verlassen wollte und dies auch getan hat, glaubte die Fußball-Fachwelt, dass dieser Abwehrstar praktisch nicht zu ersetzen sei. Er kann verschiedene Positionen spielen, ist schnell, flexibel einsetzbar und unglaublich erfahren als Fußballspieler auf Topniveau. Somit schwer ersetzbar, doch es gelang dem FC Bayern. Sie haben einfach einen anderen Spieler geholt und ihm eine Chance gegeben. Schon nach Monaten sprach niemand in München mehr von David, denn die Show ging einfach weiter.

 

Unersetzbar sein?

Meines Erachtens hast du sehr viel falsch gemacht, wenn du glaubst, dass du unersetzbar für dein Unternehmen bist. Diese Gedanken schaden dir, denn:

  1. du hast dein Wissen nicht geteilt bzw. an andere weitergegeben
  2. du hast deinen Nachfolger und/ oder Stellvertreter nicht aufgebaut
  3. du bist wahrscheinlich kein Teamplayer
  4. du glaubst, dass dein Wissen einzigartig ist

Gibt es noch einen weiteren Punkt? Und ich frage dich, willst du wirklich unersetzbar sein? Ich sehe da wenige bis keinen Vorteil für dich und andere.

Wenn du glaubst, dass du schwer ersetzbar bist, verhinderst du auch

  1. dein persönliches Fortkommen und deine Weiterentwicklung: dein Unternehmen hat kein Interesse daran dich zu entwickeln, du bist ja schließlich schwer zu ersetzen
  2. dein persönliches Wachstum, denn du bist ja a, ständig beschäftigt und b, kannst du wenige Tätigkeiten abgeben – du drehst dich im Kreis

Ich glaube, dass du dir mit dieser Denkweise im Weg stehst und dir letztlich schadest. Jede Person ist austauschbar – ob leicht oder schwer sei mal dahingestellt. Wenn dein Knowhow wirklich so einzigartig und unersetzlich ist, müssen und werden sich Unternehmen oft teure Experten kaufen müssen. Die Folge: du bist ersetzt worden und in der Regel recht flott. Sei dir sicher, diese Strategie hat schon bei David Alaba nicht funktioniert.