Wir allen wünschen uns den klassischen 5-Punkte-Plan, der uns genau sagt, dass wir dieses und jenes zu machen haben, um schnell unser Problem zu lösen. Egal ob wir über Persönlichkeitsentwicklung, Recruiting oder Headhunting sprechen, wir alle sind auf der Suche nach einer einfachen Lösung unserer Herausforderungen. Doch lass dir gesagt sein – so funktioniert unser Leben nicht. Wenn du den gleichen 5-Punkte-Plan wie alle anderen umsetzt, dann wirst du auch die gleichen Ergebnisse erzielen wie alle anderen. Wir reden hier über Mittelmäßigkeit und Einheitsbrei. Sobald du jedoch verstehst, wie du aus diesem Dilemma kommst, verändern sich deine Ergebnisse.
Deine Sichtweise:
Wenn du mit den Ergebnissen, die du aus deinem Recruiting- und Headhunting-Aktivitäten erzielst, nicht zufrieden bist, dann empfehle ich dir folgende Vorgehensweise:
Akzeptiere, dass
- deine Ergebnisse sichtlich nicht gut bzw. gut genug sind
- du dich ändern darfst und dadurch auch den Personalgewinnungsprozess
- die Sichtweise der IT-Talente der Maßstab ist – und nicht deiner
Gehen wir doch an dieser Stelle diese drei Punkte im Detail durch, damit du erfolgreicher agieren kannst:
- Erkenne an, dass du, dein Team und dein Unternehmen sicherlich wunderbare Prozesse definiert habt und diese auch in der Vergangenheit erfolgreich waren. Doch die Welt ändert sich permanent und somit darfst du dich auch aktiv verändern. Gestehe dir ein, dass es aktuell nicht läuft! Dieses Bekenntnis ist sehr wichtig, denn Schönreden oder das Prinzip Hoffnung helfen dir hier nicht weiter.
- Suche die Schuld nicht bei anderen. Erkenne an, dass du dich – egal in welcher Rolle du dich befindest – ändern darfst. Es geht nicht darum zu sagen, die Gen X, Y, Z würden den Arbeitsmarkt nicht verstehen, die Forderungen der Kandidaten wären nicht überzogen etc. Alles Ausreden, die dir nicht weiterhelfen! Erkenne an, dass du etwas ändern musst. Wenn du nicht die Mittel hast, andere davon zu überzeugen, dass sich etwas ändern muss, dann bist du aktiv aufgefordert, das Problem dorthin zu delegieren, wo es gelöst werden kann. Nämlich direkt in die Geschäftsführung – und nicht auf deinem Level.
- Wenn IT-Talente individuelle Forderungen stellen, dann willst du in der Lage sein, mit individuellen Angeboten zu antworten. Somit erkennst du an, dass die IT-Talente in der besseren Verhandlungsposition sind. Was bringt es dir zu sagen, beispielsweise nicht mehr bezahlen zu können? Das Ergebnis ist einfach eine unbesetzte Stelle. Das ist dann so, oder wie sieht die Lösung aus?
Ich weiß, das klingt jetzt alles sehr hart und kompromisslos – und ja, genauso meine ich das auch. Wenn du zu verstehen beginnst, dass du dich ändern und flexibler werden musst, hast du schon einen großen Schritt in Richtung Erfolg gemacht.
Als ich persönlich verstanden habe, dass ich meine Kunden auf diese „neue Realität“, die schon lange da ist, vorbereiten muss, hat sich der Recruiting-Erfolg für meine Kunden sofort verändert. Die daraus resultierenden Entscheidungen müssen in der Geschäftsleitung getroffen werden; damit wirst du komplett andere Ergebnisse erzielen.
Sichtweise der IT-Talente:
Stell dir vor, du bist IT-Experte, hast einen passablen festen Job und du wirst täglich von 10 Unternehmen auf Social Media gefragt, ob du nicht einen anderen Job machen willst.
Wie würdest du reagieren?
Ich gehe davon aus, da geht es dir ähnlich wie anderen Experten – du würdest nur auf Anfragen reagieren, die genau deinen aktuellen „Schmerzpunkt“ treffen oder wo das neue Angebot eine massive Verbesserung deiner aktuellen Situation darstellt. Auf Standardanfragen kannst du verzichten, denn du hast ja einen Job.
Mache dir bitte an dieser Stelle klar: niemand sucht in diesem Umfeld einen Job – jeder hat einen!
Sobald du in der Lage bist, einen Kandidaten mittels „Direktansprache“ eine konkrete Weiterentwicklung zu bieten bist du im Gespräch! Du willst nur schnell auf den Punkt kommen und bitte nichts versprechen, was du nicht halten kannst.
Sobald du anerkennst, dass du um die Leute kämpfen darfst, bist du einen deutlichen Schritt weiter. Diese Botschaft darf vor allem auch bei deiner Fachabteilung ankommen!
Fazit:
Sobald ich meine Kunden auf diese Realität vorbereite und von ihnen aktiv Entscheidungen einfordere, bevor wir zusammenarbeiten, werden die Stellen besetzt! Setze dich gedanklich auf die andere Seite des Tisches und beantworte die Frage: Würdest du auf diese Anfrage / dieses Angebot reagieren oder zustimmen?!
Nur bei einem klaren Ja bist du auf dem richtigen Weg.