Wir alle haben Träume, die wir den wenigsten Menschen verraten. Viel wichtiger als mit Vielen darüber zu sprechen ist es, diese umsetzen. Im beruflichen Kontext träumen nicht wenige Menschen vom Aufstieg ins Management und einige auch ins Topmanagement. Vielen Kandidaten ist jedoch nicht bzw. nur teilweise bewusst, was das für sie im Klartext heißt, z. B. welche Rahmenbedingungen sie dafür erfüllen dürfen und welche Themen faktisch egal sind. Für diesen Aufstieg gelten für dich neue Spielregeln, die du kennen solltest, um auch erfolgreich zu sein. An dieser Stelle spreche ich auch gerne von deiner „inneren Karriere“, dazu jedoch später.
Dein aktueller Fokus:
Sicherlich hast du in den letzten Jahren hart und viel gearbeitet, um beruflich an diese Position wie z.B. Senior Manager oder Senior Principal Berater zu kommen. Du hast dich voll und ganz deiner Mission hingegeben und dich hochgearbeitet. Deine fachliche Kompetenz ist am Höhepunkt angekommen und du fragst dich, wie es jetzt weitergeht. Was musst du machen, damit du den nächsten großen Schritt machen kannst?
Dein aktueller Fokus lag auf:
- deiner fachlichen Entwicklung
- ersten Erfahrungen in der disziplinarischen Führung von Teams
- den Ausbau deiner Kompetenzen in PreSales
- Kundenbetreuung
So weit, so gut – doch, wenn du einen großen Sprung machen willst, gelten neue Spielregeln. Dass darf dich jetzt klar sein!
Dein neuer Fokus:
Letzte Woche sprach ich mit einem Teamleiter eines Beratungsunternehmens, der sich auf die Stelle eines Partners bewerben bzw. mit mir ins Rennen gehen wollte. Was mir in diesem Gespräch direkt aufgefallen ist, dass
- er das Mindset eines Teamleiters hat.
- er glaubte, er wäre seinem aktuellen Arbeitgeber gegenüber nicht loyal, wenn er die „Regeln“ brechen würde.
Da stellte sich mir die Frage, was denn die „Regeln“ sind und wer diese aufgestellt hat.
Kommen wir sofort zum Punkt: Es ist absolut in Ordnung, dass du das Mindset eines Teamleiters hast, jedoch darfst du dies ändern, sonst kommst du nicht auf das neue Level. Und so kann es gehen:
- Setze dich auf die andere Seite des Tisches und stelle dir vor, was der Inhaber eines Unternehmens von einem zukünftigen Partner erwarten wird.
- Diese Punkte werden dein neues Mantra und somit verändert sich automatisch deine Einstellung. Das lässt sich nicht aufhalten – wenn du das willst.
Beispielsweise wird von Partnern und Direktoren erwartet, dass
- sie ein Team mitbringen.
- sie alle ihre bisherigen Kundenkontakte aktivieren und nutzen.
- sie eine klare Vision für ihr Thema oder ihren Bereich, den sie verantworten wollen oder werden, haben.
- die Ausarbeitung eines Business Cases selbstverständlich ist.
- sie vor Motivation glühen – denn einen Partner muss man nicht motivieren, der kann das selbst.
Kannst du dieser Erwartungshaltung folgen?
Kommen wir noch kurz zu den „Regeln“. Die Regel lautet: Nimm keine Mitarbeiter mit, denn das ist nicht loyal deinem aktuellen Arbeitgeber gegenüber.
Dir ist schon klar, dass du keinen Applaus für deine Kündigung erhalten wirst – mit oder ohne Teammove. Das spielt keine Rolle. Also halte dich nicht an Regeln, die es einfach nicht gibt.
Deine „innere Karriere“:
Als ich Managing Director einer Unternehmensberatung wurde, hat mich der Inhaber zweimal zum Abendessen eingeladen – einmal alleine und einmal mit meiner Frau. Es ging bei diesem Treffen nicht ums Business, sondern um das Leben. Meine Einstellung zum Leben, mein Verhalten mir und meiner Frau gegenüber und einiges mehr. Damals war ich noch verwundet und habe dem keine so große Wichtigkeit beigemessen. Doch heute weiß ich, dass diese Termine wichtiger waren als meine Präsentation vor seinem Management Team.
Um was ging es denn wirklich?
Was bringt es dem Inhaber, wenn er einen neuen Geschäftsführer einstellt, der fachlich extrem gut ist, jedoch menschlich starke Defizite aufweist? Seine Mitarbeiter werden doch eher einer „Persönlichkeit“ folgen als einem Fachexperten, da sind wir uns doch einig, oder?
Mache dir kurz bewusst, warum Oliver Kahn als CEO des FC Bayern entlassen wurde.
Es fehlte Ihm sicherlich nicht an Fußball-Knowhow, oder?
Du willst beginnen zu verstehen, dass du auch ein Leben außerhalb deines Berufs haben darfst und sollst, denn persönliche Entwicklung findet parallel zum Beruf statt. Die Entwicklung deiner „inneren Karriere“ ist mindestens so wichtig wie deine fachlicher Werdegang – wenn nicht sogar essenzieller.