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August 14, 2021

Growth Impulses: Dies ist die wichtigste Kompetenz von Führungskräften!

  • Schlüsselkompetenzen oder so
  • Big Bang: Selbstreflexion

 

In den letzten Jahren ist oft die Rede davon, welche Kompetenzen Führungskräfte oder Leader benötigen würden, um erfolgreich zu sein. Auch der Entrepreneur wird gerne ins Spiel gebracht, der erfolgreich und effektiv das Team zu Höchstleitungen treiben soll.

Mich langweilen diese Stories von Höchstleistungen und TOP Performances immer mehr – geht es dir auch so? Mir persönlich ist es viel wichtiger, dass Führungskräfte ihren Job machen und der ist es, schlichtweg zu führen und nicht der Besser- und Alleswisser zu sein. Um erfolgreich führen, benötigst du meiner Meinung nach genau eine Kernkompetenz.

Schlüsselkompetenzen oder so

Es ist immer wieder die Rede von „Schlüsselkompetenzen von Führungskräften“(1). Wie wird eine Führungskraft eine gute Führungskraft?

Der Erfolg einer Organisation oder eines Unternehmens hängt maßgeblich von der Qualifikation und den Führungsqualitäten der Vorgesetzten ab. Menschen mit unzureichenden Führungsqualitäten gibt es leider in fast jeder Organisation bzw. in fast jedem Unternehmen. Im schlimmsten Fall ist die Arbeitsweise des Vorgesetzten so ineffektiv, dass Organisationen und Unternehmen dadurch massiv geschädigt werden (z. B. Krankenstände, innere Kündigung, mangelnder gegenseitiger Respekt, mäßige Leistungsbereitschaft, mangelndes Vertrauen der Führungskraft gegenüber, hohe Fluktuation usw.).

Um diesen Punkten gerecht werden zu können, braucht es im Wesentlichen folgende Schlüsselkompetenzen (Quelle: »Handbuch Personalentwicklung«, Hagen Rudolph):

  • Sozialkompetenz
  • Fachliche Kompetenz
  • Persönlichkeitskompetenz
  • Methodische Kompetenz
  • Strategische Kompetenz

So weit so gut – ich stimme dem auch zu. Und doch beschäftigt mich folgende Frage, wie vielleicht auch dich.

Wie erlange ich diese Kompetenzen? 

Wir sind uns alle einig, dass es nicht mit einem Führungskräfteseminar getan ist, um Sozial- und Persönlichkeitskompetenz zu erlangen. Du kannst in diesem Seminar die theoretischen Grundlangen erlangen. Doch wie schaffst du es, ein sozialkompetenter Mensch zu werden?

Wie integrierst du dieses Wissen in dein Leben?

Big Bang: Selbstreflexion

Und da ist das böse Wort: Selbstreflexion! Du musst an dir arbeiten, du musst dich als Führungskraft ändern und transformieren, damit du jetzt und in den kommenden Jahren die Rahmenbedingungen für dein Team und Unternehmen schaffst, um motivierte Menschen zu finden und binden. Es liegt allein an dir, ob du dazu bereit bist oder nicht. Lass uns das Ganze mal Schritt für Schritt analysieren:

Was beinhaltet Selbstreflexion?

Eine To-do-Liste ist immer gut, um das Gefühl zu haben, etwas abhaken zu können. Doch in diesem Fall funktioniert diese Vorgehensweise nur bedingt, das kann ich dir aus eigener Erfahrung berichten. Also halten wir fest: Selbstreflexion hat etwas mit einer besseren Selbstwahrnehmung zu tun.


9 Tipps für eine bessere Selbstwahrnehmung

  1. Für eine gelingende Selbstreflexion braucht es ein ruhiges Umfeld.
  2. Lasse dir Zeit bei der Selbstreflexion.
  3. Übe regelmäßig und schaffe Routinen.
  4. Reflektiere herausfordernde Situationen.
  5. Nutze Selbstbewertung als Vorbereitung.
  6. Nimm dich selbst ernst in deiner Wahrnehmung.
  7. Sei ehrlich zu dir selbst.
  8. Sei gnädig mit dir selbst.

Selbstreflexion ist eine Form der bewussten Selbstwahrnehmung und Selbstbeobachtung. Dabei hinterfragen und analysieren wir uns selbst – unser Denken, Fühlen und Handeln. Die zentrale Frage lautet also unter dem Strich: Wer bin ich?

Ziel ist, mehr über sich selbst zu erfahren, sich zu hinterfragen, besser zu verstehen und persönlich zu wachsen. Das Ergebnis erfolgreicher Selbstreflexion ist daher nicht nur Selbsterkenntnis, sondern immer auch eine Form der Persönlichkeitsentwicklung.

Es geht also um dich!

Wenn du dich als Führungskraft selbst besser verstehst bzw. dir deiner Handlungen und deiner Reaktionsmuster bewusst wirst, kannst du dein Verhalten ändern. Das ist das Ziel. Du willst dein Verhalten nachhaltig ändern. Du willst eine wachere, empathischere und authentischere Führungskraft werden.

Ein kurzes Beispiel aus der Praxis:

Michael ist seit 2 Jahren Teamleiter im SAP BI Bereich einer Unternehmensberatung. Er ärgert sich maßlos, wenn er immer wieder auf dieselbe Weise sich selbst oder seinem Verhaltensmuster auf den Leim geht. Er kann einfach schlecht mit Kritik umgehen, egal ob sie berechtigt ist oder nicht. Innerlich flippt er völlig aus, wenn sein Vorgesetzter ihm sagt, dass sein Team mehr fakturierte Tage im Projekt X leisten müsse.

Von außen betrachtet kann ich sagen, dass dies keine Kritik ist, sondern ein Wunsch seines Chefs, der sicherlich nachvollziehbar ist.

Doch Michael hört nur, er und sein Team seien nicht gut genug. Er reagiert wie ein kleines Kind und zieht sich letztlich zurück. Er ist sauer auf seinen Chef, doch das hilft ihm nicht weiter. Es geht ihm auf die Nerven und seinem Vorgesetzten auch. Michael trifft irgendwann die Entscheidung, sich und sein Verhalten auf solche Situationen ändern zu wollen. Er möchte auf diese Art von Kritik in Zukunft anders reagieren, souveräner antworten. Somit beginnt für Michael der erste Schritt der Selbstreflexion, denn er hat erkannt, dass sein Verhalten schädlich für ihn und die Stimmung im Team ist. Er holt sich dazu Impulse und Unterstützung von externen Profis, um hier einen persönlichen Schritt weiterzukommen.

Fazit:  Michael hat erkannt, dass er sein eigenes Verhalten reflektieren und ändern muss – und du kannst das auch. Wenn du eine empathische und authentische Führungskraft werden willst, dann ist für dich der Prozess der  Selbstreflexion die wahrscheinlich wichtigste Kompetenz in den kommenden Jahren.  

(1) https://www.magazintraining.com/kompetenzen-guter-fuehrungskraefte/