Headhunter, Personalberater, CV-Schieber, Sklavenhändler usw. – da habe ich schon einiges gehört, wie die Damen und Herren meiner Branche genannt werden. Zu Recht oder zu Unrecht, das darfst du für dich selbst entscheiden. Ob hier professionell und vertrauenswürdig gearbeitet wird oder nicht, spielt in diesem Artikel nur eine untergeordnete Rolle. Eines stelle ich jedoch seit Jahren fest: Die Zusammenarbeit mit einem Headhunter kann für deine Karriere einen enormen Vorteil bringen – wenn du die Spielregeln vorgibst.
Die Macht der Headhunter
„Warum sollte ich mit Ihnen zusammenarbeiten bzw. welcher Vorteil ergibt sich aus unserer Zusammenarbeit, Herr Rechsteiner?“ fragt mich der Kandidat schon leicht genervt. Da fällt mir die Antwort doppelt leicht. „Ersten, weil ich Sie direkt zu Entscheidern bringen kann, zu denen Sie normalerweise keinen Zugang haben, und zweitens, weil ich Ihnen Stellen und Angebote unterbreite, die nie auf dem normalen Weg veröffentlicht werden. Reicht das?“
Die Antwort fällt in der Regel positiv aus und wir können loslegen.
Was ich hier sehr verkürzt darstelle, sollten wir uns genauer anschauen, denn das kann für dich und somit deinen weiteren beruflichen Weg sehr wichtig sein.
Headhunter sind nicht nur „Stellenbesetzer“, sondern auch Berater, Tipp- und Ideengeber und Sparringspartner für Führungskräfte. Wenn es darum geht, einen neuen Geschäftsbereich zu gründen, eine neue Firma zu eröffnen, neue Branchen zu erobern, dann braucht der CEO nicht nur jemanden, der das Prozedere kennt und umsetzen kann. Er braucht dann eine Person mit Netzwerk, Kundenzugang, Erfahrung im Aufbau usw. Du kannst dir also vorstellen, dass das nicht einfach in eine Stellenanzeige geschrieben wird. Um ganz offen zu sein, für solche Stellen habe ich noch nie eine Anzeige bzw. eine Beschreibung gesehen. Denn diese Stellen werden exklusiv von Headhuntern besetzt!
Somit ist es schon entscheidend, dass du mit dem passenden Personalberater zusammenarbeitest, der genau diese Zugänge und Aufträge hat. Diese Arbeit geht dann über das klassische „CV-Schieben“ hinaus – das ist klar, oder?
Du als Kandidat triffst selbst die Entscheidung, mit wem du zusammenarbeitest!
Headhunter haben Macht in der Besetzung von Stellen, also nutze diese Macht für dich und deine Karriere.
So kannst du vorgehen
Folgende Punkte sind für dich entscheidend, damit du deinem beruflichen Lebensweg die passende Richtung oder auch den Kick geben kannst:
- Suche einen Headhunter aus deiner Branche – der Headhunter muss Branchenexperte sein.
- Wenn du keinen kennst, dann lasse dir einen von (Ex-)Kollegen oder Freunden empfehlen.
- Gehe aktiv auf den Headhunter zu und schildere genau dein Vorhaben bzw. deine Ziele und frage direkt, ob er dir helfen kann. Wenn nein, vergeude keine Zeit! Beende das Gespräch und kontaktiere einen weiteren Headhunter. Es gibt ja jede Menge.
- Gib dem Headhunter klar deine Spielregeln vor, somit wirst du nicht überrascht.
Deine Spielregeln:
- Frage den Headhunter klar, wer seine Kunden sind.
- Vereinbare mit ihm, dass die Weitergabe deiner Unterlagen ohne deine schriftliche Freigabe nicht erlaubt ist.
- Hake nach, ob der Headhunter deine Karriereziele verstanden hat.
- Kläre, ob der Headhunter dich aktiv bei diesem Vorgang unterstützen kann.
- Stelle klar, dass es keine Gespräche mit Kunden gibt, wenn du keine Freigabe gegeben hast.
Verstehst du, wie du aktiv das komplette Netzwerk eines Headhunters für die Teilnahme am verdeckten Arbeitsmarkt für dich nutzen kannst?
Du glaubst es nicht? Versuche es doch einfach mal auf diese Art.