Ich verfolge natürlich auch die Diskussionen über die Arbeitsweise und -dauer in den letzten Jahren und manchmal kann ich zustimmen, manchmal auch nicht. Jedoch geht es mir jetzt vermehrt auf die Nüsse, dass nur noch um das Problem herumgesprochen wird und nicht die Kernthemen adressiert werden. Hat denn keiner mehr den Mut, das auszusprechen, was alle denken? Geht es dir auch so?
Arbeitsdauer
Wie lange arbeitest du noch bzw. wie lange möchtest du gerne arbeiten? Kannst du diese Frage klar für dich beantworten und auch dein persönliches Delta erkennen? Sobald wir uns über das Thema Arbeitsdauer unterhalten, kommen wir an der prominenten Frage zur 4-Tage-Woche nicht vorbei. Es gibt jede Menge Pros und Contras für eine 4-, 5- oder auch 6-Tage-Woche. Da sind wir uns einig.
Am 31.08.2020 habe ich folgende Artikel veröffentlicht:
„Warum die Viertagewoche unausweichlich ist!“ 1
In diesem habe ich mich klar zur 4-Tage-Woche bekannt, das würde ich heute so nicht mehr sagen.
Ich sehe immer noch die klaren Vorteile von weniger Arbeitszeit, wie z.B.:
- Mehr Zeit fürs Privatleben und ein gewonnener, freier Tag
- Weniger gesundheitliche Probleme: Wie eine Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz zeigt, sorgt eine kürzere Arbeitswoche für weniger Rückenschmerzen, Herzinfarkte und Schlafstörungen, für einen niedrigeren Blutdruck – und letztlich auch für weniger Krankheitstage.
- Leistung und Stimmungsbarometer steigen: Während der Anwesenheit im Unternehmen legst du den Fokus nach wie vor auf deine Tages-, Wochen- oder Monatsziele und womöglich arbeitest du sogar konzentrierter als in einer weniger komprimierten Arbeitswoche.
Jedoch ist mir heute deutlich wichtiger, was ich arbeite und nicht wie lange. Meiner Meinung nach wird dieser zentrale Punkt in allen Diskussionen einfach mal vergessen oder ihm ausgewichen.
Wenn du Stress mit deiner Arbeit bzw. während deiner Arbeitszeit hast, dann darfst du dich um diesen Punkt kümmern!
Du leidest nicht daran, dass du zu viel arbeitest – sondern dass du das inhaltlich Falsche tust!
Es geht bei den meisten Menschen (Vorsicht – starke Verallgemeinerung) nicht darum, wir lange sie arbeiten – es geht darum, dass sie auf das, was sie arbeiten, einfach keine Lust haben. Da ist dann auch oft eine 4-Tage-Woche schon zu lang, wahrscheinlich sogar eine 2-Tage-Woche.
Deine Seele will keine Dinge abarbeiten, die sie nicht mag!
Kennst du das Szenario, dass deine Tätigkeit gefühlt völlig sinnlos für die Welt und für dich ist? Oder anders ausgedrückt, du hast einfach keine Lust Dinge zu machen, die dich nicht erfüllen.
Ich kenne das Gefühl und viele tausend andere auch. Somit bist du damit sicher nicht alleine. Das ist eine erste wichtige Erkenntnis.
Ich habe damals einen völlig neuen Weg eingeschlagen, weil:
- ich in meiner Arbeit keine Erfüllung gefunden habe.
- mein Körper klare Signale gesendet hat, dass er das auch nicht mehr will und kann.
- meine Stimmung generell schlecht und ich in Dauerschleife gereizt war.
- ich nur noch gearbeitet habe und in meiner Freizeit mich davon erholen musste – an Hobbies oder Bewegung im Allgemeinen war nicht zu denken.
- mein Energielevel super low war.
Und wenn ich die Change machen kann, kannst du das auch!
Jedoch tappe jetzt nicht ich die Falle, die wie folgt aussehen kann:
- Ich wechsle den Arbeitgeber, danach ist alles gut.
- Ich mache mich selbstständig, danach ist alles gut.
- Ich setze mir geile Ziele, dann wird alles gut.
- Ich gehe auf ein Seminar, dann wird alles gut.
- Ich gehe in Urlaub, danach ist alles gut.
Was jetzt für dich im ersten Schritt wichtig ist:
- Erkenne an, dass du im Überlebensmodus bist.
- Erkenne an, dass dein Energielevel gering ist.
- Erkenne an, dass du Hilfe benötigst.
- Erkenne an, dass du die Macht hast, diese Situation zu ändern.
Kannst du dem zustimmen?
Dann wird es Zeit, dass du dich selbst ermächtigst und dein Leben wieder aktiv in die Hand nimmst. Raus aus dem Muster des Überlebens und des Dauerstresses.
Die Diskussion, die wir in der heutigen Arbeitswelt führen müssen, lautet:“
Wie kommst du aus dem Überlebensmodus?