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Oktober 8, 2023

Führungskräfte, nehmt bitte Abstand von „Porno-Kandidaten“!

Ja, du hast richtig gelesen, es geht in diesem Artikel um „Porno-Kandidaten“. Und nein, das hat nichts mit Sex und Porno zu tun. Es geht um Bewerber bzw. Kandidaten, die sich dein Angebot nur mal anhören wollen.

Das ist natürlich legitim, doch wenn du deine knappe Zeit hier investierst, schadest du dir und deinem Unternehmen auf lange Sicht deutlich. Warum das so ist, erfährst du genau hier.

Ich höre mir das mal an

„Ich höre mir das mal an“, sagen oft Kandidaten, die keinen Wechsel- oder Leidensdruck haben. Sie schauen und hören sich einfach mal um, welche Optionen sich links und rechts vom aktuellen Arbeitgeber so ergeben könnten. Sie tun das oft auf folgenden Gründen:

  1. Langeweile
  2. Marktwertcheck
  3. Selbstbestätigung
  4. Einholen von Gegenangeboten für Gehaltsverhandlungen beim aktuellen Arbeitgeber

Das ist absolut legitim bei den aktuellen Marktgegebenheiten, doch meiner Meinung nach darfst du als Führungskraft, Personalverantwortlicher oder Headhunter nicht auf diese Leute einsteigen, wenn du nicht sofort einige Punkte im Erstkontakt klärst.  Diese Fragen musst du sofort klären, sonst verplemperst du nur Zeit und Energie und beides ist ein knappes Gut.

  1. Was muss geschehen, dass Sie aktiv werden?
  2. Was fehlt Ihnen heute bei Ihrem Arbeitgeber bzw. bei Ihrem Job?

Sollten hier nicht sofort schlüssige Antworten kommen, denn genau da willst du ja ansetzen, würde ich an deiner Stelle den Kandidaten ziehen lassen und mich auf jemanden konzentrieren, der nicht nur Porno schauen will – sondern Lust auf Sex hat. Also jemand, der klar weiß, was geboten werden muss, damit er wechselwillig ist.

Warum ist das so wichtig?

Warum ich meine Zeit nicht mit Porno-Kandidaten verbringe? Weil diese unter dem Strich nicht wechseln werden. Es wird immer einen Grund geben, warum schlussendlich nicht gewechselt werden kann:

  1. Lebenspartner und Familie
  2. Lebenssituation
  3. Geld etc.

Ich verstehe jeden Personalverantwortlichen, der um jeden neuen Mitarbeiter kämpfen will  – in Zeiten des absoluten Fachkräftemangels sowieso.

Agiere bitte nicht nach dem Prinzip Hoffnung – oder hoffe auf den Lucky Punch, den Kandidaten überzeugen zu können!

Wenn du Kandidaten überzeugen musst, läuft sowieso was falsch in deinem Unternehmen. Ich stehe mehr auf die Variante, ein bedarfsorientiertes, attraktives Angebot erstellen zu können, das der Kandidat nicht ablehnen kann und will, weil genau seine fehlenden Bedürfnisse erfüllt werden.

Sobald du Leute überzeugen musst, respektierst du nicht den Willen deines Kandidaten und von Augenhöhe kann dann auch keine Rede sein. Vergiss diese Vorgehensweise bitte sehr schnell.

Fazit:  Investiere deine Zeit und Energie in Menschen, die wissen, was sie wollen. Alle anderen unterstützt du gerne dabei und sobald du das Gefühl hast, sie wollen nicht wechseln, verabschiede dich sofort. Ein Nein zu einem Kandidaten ist dann oft ein Ja zu dir selbst!