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September 1, 2020

Es gibt Millionen von Lebensmodellen – wieso nur eine Handvoll Arbeitsmodelle?

  • Unzählige Lebensmodelle
  • Reduzierte Anzahl von Arbeitsmodellen
  • Warum hast du nicht die freie Wahl?  

Meiner Meinung nach gibt es so viele Lebensmodelle, wie es Menschen auf dieser Erde gibt. In der Tat lassen sich daraus Muster und Raster ableiten, doch jeder Mensch lebt letztendlich sein individuelles Modell – mehr oder auch weniger freiwillig gewählt. Die Art und Weise, wie wir arbeiten, verändert sich durch die digitale Transformation zunehmend. Individuelle Bedürfnisse spielen dabei eine immer wichtigere Rolle – warum spiegelt sich diese Individualität kaum in den heutigen Arbeitsmodellen wider? Spiegeln unsere bekannten Arbeitsmodelle unser veraltetes Mindset?  

 

Unzählige Lebensmodelle

 

Für drei Viertel der Deutschen ist die Ehe mit Trauschein und Kindern die erstrebenswerteste Lebensform. Obwohl nur jeder dritte Bundesbürger (33%) derzeit so lebt, wünschen sich mehr als doppelt so viele (76%) die traditionelle Ehe mit Kindern. „Das finde ich persönlich erstrebenswert“ sagen 82 Prozent der Frauen und 69 Prozent der Männer in Deutschland. Dies geht aus Ergebnissen einer aktuellen Befragung hervor, die Zukunftsforscher Horst Opaschowski in Zusammenarbeit mit dem Markt- und Sozialforschungsinstitut Ipsos auf repräsentativer Ebene ermittelte. 1000 Personen ab 14 Jahren wurden in Deutschland danach gefragt, welche Lebensform sie für sich persönlich erstrebenswert finden und welche sie aktuell leben.

So weit so gut, jeder Mensch entscheidet selbst, in welchem Lebensmodell er lebt. Diese Entscheidung ändert sich auch immer wieder mal im Verlauf eines Lebens bzw. wird entsprechend angepasst. Die Wahl des Lebensmodells ist stark abhängig von Herkunft, Elternhaus, sozialem Stand etc. ist. Meiner Meinung nach kann sich das Lebensmodell ändern, sofern du dich aktiv dafür entscheidest. Keine Entscheidung ist in Stein gemeißelt und du hast jederzeit die Wahl.

Es gibt so viele verschiedene Lebensmodelle, wie es Menschen gibt. 

 

Reduzierte Anzahl von Arbeitsmodellen

Die digitale Transformation verändert die Art und Weise, wie wir arbeiten und welche Anforderungen wir an unsere Arbeit stellen. Der Fokus liegt nicht mehr allein auf dem Gehalt – eine ausgeglichene Work-Life-Balance und die persönliche Weiterentwicklung auf beruflicher und persönlicher Ebene spielen mittlerweile eine immer wichtigere Rolle. Bei Arbeitsprozessen, die virtuell ablaufen, bieten sich flexible Arbeitsmodelle besonders an, um auf die neuen Bedürfnisse des New Workers einzugehen und dabei Berufs- und Privatleben besser zu vereinen. Für das zukünftige Arbeiten wird es immer wichtiger werden, alte Strukturen zu verändern und Raum für neue Arbeitsmodelle zu schaffen.

Hier eine Auswahl aus den bekanntesten und beliebtesten Arbeitsmodellen, wobei hier Vor- und Nachteile des jeweiligen Modells keine Rolle spielen:

  1. Homeoffice
  2. Remote Work
  3. 4-Tage-Woche
  4. Vertrauensarbeitszeit
  5. Teilzeitarbeit
  6. Vollzeittätigkeit (z.B. 40-Stunden-Woche)

Diese Aufzählung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit, auch wenn wir hier noch 4 Modelle ergänzen, fehlt mir ein wesentlicher Gesichtspunkt.

Warum habe ich als Arbeitnehmer nicht die freie Wahl aus allen Modellen und warum darf ich diese nicht frei kombinieren? Warum darf ich nicht gemäß meiner Leistungskurve arbeiten?

Ich kenne deinen Einwand: nicht planbar, zu teuer – oder ist es einfach so, dass es den Arbeitgebern an Vertrauen zu ihren Arbeitnehmern fehlt?

In meinem letzten Artikel „Warum die 4-Tage-Woche unausweichlich ist“ haben mir unzählige Leute geschrieben, warum das auf keinen Fall gehen kann. Und meine Antwort ist immer dieselbe: Hast du es denn getestet? Selbst das Argument, dem Unternehmen zufolge sei die Produktivität der Beschäftigten um 40 Prozent gestiegen, wurde meist großzügig ignoriert.  

 

 Warum hast du nicht die freie Wahl?

 

Ich weiß, es gibt Unternehmen, die dir drei Schubladen voll an Arbeitsmodellen anbieten und du darfst wählen. Das ist super und herzlichen Dank dafür. Doch ich rede davon:

„Lass doch die Menschen, z. B. im Dienstleistungssektor, völlig frei arbeiten – lass ihnen die Wahl.“

Sobald du als Vorgesetzter, Geschäftsführer und Leader deine Mitarbeiter in die Selbstverantwortung nimmst und bringst, wirst du vollkommen neue Arbeitsergebnisse bekommen und erzielen. Deine Kollegen und Mitarbeiter werden eine völlig neue Performance abliefern, da du ihnen vertraust. Du sagst das nicht nur, sondern untermauerst mit diesem Modell deine Worte. Deine Mitarbeiter werden dir für dein Vertrauen ihr Vertrauen entgegenbringen, da kannst du dir sicher sein. Wird es Leute geben, die dein Vertrauen ausnutzen werden? Ja klar, jedoch tun sie das heute schon, nur merkst du es nicht.

Sobald du deine Mitarbeiter in „Selbstverantwortung“ nimmst und bringst, werden sie dich dafür belohnen. Du darfst dafür den ersten Schritt machen – nicht andersherum, das musst du wissen. Trau dich, es lohnt sich.

Fazit:

Ich formuliere es ganz direkt: Das Unternehmen, dass seine Mitarbeiter völlig frei – und ich meine völlig frei – entscheiden lässt, wann, wo und wieviel gearbeitet wird, wird komplett durch die Decke gehen. Denn sobald du deine Leute in die Selbstverantwortung bringst, werden Sie dich dafür belohnen.

Von Fachkräftemangel brauchen wir dann nicht mehr reden. Das spricht sich herum und die Topleute kommen zu dir! Auf diese Weise kannst du den Google- oder Apple-Effekt erzielen – sobald du dich traust.

 

Selbstverantwortung – so lautet der Titel meines neuen Buches, das Ende 2020 auf dem Markt erscheinen wird. Das genaue Datum steht noch nicht fest.

Das Beste an diesem besonderen Projekt: Ich schenke dir mein neues Buch. Trage dich einfach mit deiner E-Mail-Adresse ein und ich informiere dich, sobald es für dich verfügbar ist.

https://frankrechsteiner.de/fachbuch-erfolgreiches-recruiting-trotz-fachkraeftemangel-personalbeschaffung/selbstverantwortung