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Juli 8, 2021

Growth Impulses: Mache dir bewusst, deine Mitarbeiter sind dein Spiegelbild

  • Das kann doch nicht sein?
  • Mindset
  • Was jetzt?

 

Als ich diesen Satz das erste Mal gelesen habe „deine Mitarbeiter sind dein Spiegelbild“ war ich ziemlich angepisst.

Meine Gedanken waren aus der Kategorie, lass mich in Ruhe, was weiß der schon usw. Doch nach einigen Tagen und tieferen Gedanken, musste ich dieser Aussage (leider) zustimmen. Denn was mich bei meinen Mitarbeitern oft ziemlich aufregt, sind exakt meine Themen, die ich noch bearbeiten müsste und sollte (ja, Konjunktiv).

Das kann doch nicht sein?

Schon wieder ist es passiert und ich rege mich tierisch auf. Ich habe ein Meeting um 16:00 Uhr angesetzt und um 16:01 Uhr sitze ich noch allein im Besprechungsraum. Noch ein kurzer Blick auf die Uhr. 16:03 Uhr – wo bleiben die Damen und Herren? Kaum warte ich weitere 9 Minuten, da trudeln meine Teammitglieder ein. 16:20 Uhr und wir sind vollzählig. An Ausreden mangelt es nicht: es war der Call, die Mail des Kunden usw. Mir platzt der Kragen.

Was passiert hier – kann denn kein Mensch in unserem Laden pünktlich sein? Ruhe und Schweigen. Die meisten wissen kaum, wohin sie sehen sollen. Nur Jonas, der Freigeist, ruft in die Runde „Chef, das machen wir schon immer so!“

Wirklich? Ich übergehe den Punkt und wir legen los. War nicht so schlimm, oder?

Jahre später kann ich sagen, doch es war schlimm, denn zu dieser Zeit war ich „Hans Dampf in allen Gassen“. Immer überall und doch nirgendwo richtig und somit auch oft zu spät. Meine Mitarbeiter spiegelten nur mein Verhalten, getreu dem Motto – zu spät kommen ist ok, der Chef macht das auch.

Mindset

Auf der einen Seite bist du Vorbild für deine Mitarbeiter, auch deine ganze Organisationsqualität und dein Gedankengut gehen auf dein Unternehmen oder dein Team über. Gerade das Mindset, also deine Einstellung und somit dein Verhalten sind der Maßstab für dein Team.

Ein paar Fragen:

  • Bist du eher ordentlich oder eher chaotisch?
  • Bist du strukturiert oder opportunistisch oder willkürlich?
  • Hast du eine positive oder eher eine negative Grundstimmung?
  • Sind deine Gedanken limitierend oder bist du offen für alles, was kommt?
  • Bist du eher ausgeglichen oder gehetzt und gestresst?
  • Bist du zielorientiert oder lässt du dich dahintreiben?

Fragen über Fragen. Ich weiß, diese sind lästig und nerven, doch die Qualität deiner Fragen entscheidet über die Qualität deiner Führungskompetenz. Wer gut und authentisch führen will, wer ein passendes Team zusammenstellen und leiten will, der sollte sich selbst gut kennen (lernen) und für den ist die Reflektion seines Verhaltens sein tägliches Brot. Wenn du der Meinung bist, dass dir das Verhalten von Menschen / Teams – wie in unserem Beispiel die Unpünktlichkeit beim Meeting – nichts mit dir zu tun hat, da liegst du schlichtweg voll daneben. Du kannst als Führungskraft nicht nicht Vorbild sein – das ist doch klar, oder?

Ich war früher unpünktlich und unzuverlässig – nur so war es möglich, dass mein Team dieses Verhalten kopieren konnte, was unbewusst geschieht.

Wenn dir dein Spiegelbild (dein Team) „nicht gefällt“, dann arbeite zuerst an dir und meckere nicht an den Mitarbeitern herum.

Was jetzt?

Reflektiere für folgende fünf Themen dein Verhalten und überlege dir Beispiele in deinem Arbeitsleben, wo dir das Team- oder Unternehmensverhalten nicht gefällt. Was hat es mit dir zu tun?

  1. Ordnung
  2. Struktur
  3. Einstellung
  4. Ausgeglichenheit
  5. Ziele

Beispiel Ordnung:

Ordnung ist ein wichtiges Thema, sei es auf deinem Schreibtisch, bei deiner Ablage oder in deinem Office. Oder auch privat: im Keller und auf dem Dachboden sollte Ordnung herrschen. Wenn du selbst nicht ordentlich bist, kannst du das auch nicht für dein Unternehmen erwarten. Gerade da ist Ordnung sehr wichtig, denn ein vermüllter Arbeitsplatz vermüllt auch unsere Gedanken und verhindert ein fokussiertes Arbeiten.

Beispiel Ziele:

Du als Unternehmer oder Führungskraft musst zielorientiert sein. Du solltest unbedingt deine privaten und beruflichen Ziele kennen. Wenn du persönlich ohne Ziel durch dein Leben driftest, dann wird auch deine Firma nicht zielorientiert sein. Wenn du opportunistisch allen Möglichkeiten hinterherläufst, so ist das nicht strategisch. Nur wenn du deine Ziele und Werte klar hast, kannst du die richtigen Prioritäten setzen. Nur mit einer klaren Strategie wirst du mit deinem Unternehmen erfolgreich sein.

Frag mal deine Mitarbeiter – welches sind die Top 3 Ziele unseres Teams oder Unternehmens.

Bist du genauso gespannt auf die Antworten deines Teams wie ich?

Fazit: Wenn dir das Verhalten deines Teams, deines Unternehmens nicht gefällt, dann überprüfe dein Verhalten und passe es bei Bedarf an. Mache hier nicht den klassischen Fehler und suche den Fehler bei den anderen.