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August 23, 2022

Ist die Zeit der Ego-Shooter-Karriere zu Ende?

„Fünffacher Weltfußballer des Jahres“ und „fünffacher Gewinner der Champions League“ – kann ein Fußballer erfolgreicher sein? Wohl kaum. Christiano Ronaldo gehört sicherlich zu diesen Ausnahmetalenten im Fußball, die es sehr selten gibt. Auch nach Berichten von aktuellen Bundesligaspielern ist Christiano mit seinen 37 Jahren immer noch körperlich mehr als fit. Nicht selten läuft er 22-jährigen Talenten einfach davon und erzieht sein Tor, das er fast in jedem Spiel abliefert. Doch warum findet der Top-Fußballer einfach keinen neuen Verein? Hast du eine Idee?

Oliver Kahn teilte uns mit: „Wir wollen nach Robert einfach die Teamstruktur stärken, da passt ein Ego-Typ wie er nicht in die Mannschaft“. In einem Interview mit „Bild“ betont der Vorstandsvorsitzende der Münchner: „Jeder Verein hat ja eine bestimmte Philosophie und ich bin mir nicht sicher, ob es das richtige Signal für den FC Bayern und die Bundesliga wäre, wenn wir ihn jetzt holen würden.“

Führung vor Selbstdarstellung?

Welche Art von Vorgesetzten würdest du dir wünschen? Welche Art von Leader würdest du selbst verkörpern, wenn du am Hebel der Macht sitzen würdest? Ich bin mir sicher, dass auch du die Schnauze von Chefs voll hast, die alles für ihre Selbstdarstellung tun und jeden Preis dafür zahlen lassen, dass sie auf jeden Fall gut dastehen.

Ja, solche Typen gibt es jede Menge und Mannschaftskollegen von Christiano würden das auch über ihn und sein überzogenes Ego sagen.

Wenn du jetzt oder auch in den kommenden Jahren deine Chance nutzen willst und eine neue Aufgabe inklusive Führungsverantwortung annehmen möchtest, gebe ich dir folgende Tipps an die Hand, damit du selbst nicht zum Ego-Shooter wirst:

  1. Beim Mitarbeitergespräch geht es nicht um dich, sondern zu 100% um deinen Mitarbeiter – es will auch niemand wissen, wie du dies oder jenes mal gemacht oder empfunden hast. Sei ganz bei deinem Gesprächspartner und versuche einfach, wertfrei zuzuhören, ohne sofort eine Lösung finden zu wollen („Mund zu – Ohren auf“).
  2. Im Teammeeting brauchst nicht du zwingend die Lösung eines Problems vorschlagen oder eine Entscheidung treffen. Du bist auch ein sehr guter Vorgesetzter, wenn du das Team entscheiden lässt.
  3. Feedback und Verbesserungsvorschläge darfst du ernstnehmen und entweder sofort umsetzen oder wenigstens deinem Gesprächspartner unaufgefordert immer wieder ein Update geben. Wenn das Feedback oder die Verbesserungsvorschläge ohne Handlungsfolgen bleiben, fühlen sich deine Mitarbeiter nicht ernstgenommen.
  4. Setze deine Mitarbeiter nach ihren Talenten und Wünschen ein – und nicht einfach nach ihrer Verfügbarkeit. Andernfalls verheizt du deine Leute nur.
  5. Akzeptiere, dass du unter Umständen nicht mehr der beste Fachexperte im Team bist und somit auch nicht unbedingt die fachlichen Entscheidungen treffen musst. Wozu hast du die ganzen Leute um dich herum? Akzeptiere, dass diese fachlich vielleicht mehr zu bieten haben als du. Gerate nicht auf die Schiene des Besserwissers!
  6. Einstellung neuer Mitarbeiter – nimm nicht jeden Fachexperten ins Team, die Leute müssen zusammenpassen. Das ist wichtiger als jede Expertise.
  7. Entlassung von Mitarbeitern – solltest du den „faulen Apfel im Korb“ kennen, den es überall gibt, dann akzeptiere auf keinen Fall, dass er das Teamklima vergiftet, sondern handle! Wenn du nicht aktiv wirst, haben die Teammitglieder das Gefühl, dass jeder machen kann, was er will!
  8. Perfektion – du bist nicht Mr. / Mrs, Perfect und somit erwarte bitte auch nicht die perfekte Leistung von deinem Team – jeder macht Fehler, auch du.
  9. Mindset – jeder Mitarbeiter hat seine Talente, du darfst sie als Führungskraft freisetzen und manchmal benötigst du dafür eben mehr als einen Anlauf. Jeder hat eine zweite Chance verdient.

Kommst du mit diesen Punkten inhaltlich klar?

Du hast jederzeit die Wahl, ob du Leader, Follower oder Selbstdarsteller bist – mache dir das einfach bewusst. Auch Christiano könnte sich ändern, wenn er nur wollte.