Mit zwanzig, dreißig, vierzig, fünfzig und mit sechzig hast du unterschiedliche berufliche Ziele, da sind wir uns sicherlich alle einig. Du befindest dich in unterschiedlichen Lebensphasen und somit genießt deine Karriere unterschiedlich Priorität im Leben. Das ist auch soweit alles fein und darf auch genau so sein. Des Weiteren ist es völlig okay, wenn du zwischen den Prioritäten wechselst – du hast ja jederzeit die Wahl. Heute mit 48 Jahren weiß ich, dass ich jedoch sehr gerne früher ein paar Punkte gewusst hätte, um nicht in einige „Karriere-Fallen“ oder auch „Karriere-Lernfelder“ zu tappen. Ich muss ja nicht wirklich alles selbst ausprobieren, oder?
Der Beginn
Zu Beginn meiner beruflichen Karriere hätte ich mir gewünscht, dass ich mir folgende Fragen stelle und auch ansatzweise beantworte, bevor ich einfach im Job loslege:
- Welche Fähigkeit möchte ich einbringen?
- Was macht mir Spaß?
- Worin möchte ich sehr gut werden?
Die Frage, wo kann ich viel und schnell Geld verdienen, würde ich heute ignorieren. Sobald du Spaß und Leidenschaft hast, folgt Geld automatisch.
Ich würde mir auch nicht sagen, was möchte ich mein ganzes Leben lang machen, denn
- die wenigsten arbeiten ein Leben lang im selben Job / Aufgabenfeld
- du wirst dich weiterentwickeln und somit ändert sich auch den Beruf
- du triffst hier keine Lebensentscheidung – also mache es dir leicht!
Bei mir war das so. Ich habe einfach eine berufliche Ausbildung gemacht, damit ich mal was habe, große Gedanken waren da nicht im Spiel. So war das halt zu dieser Zeit.
Nach ein paar Jahren
Nach ein paar Jahren sieht die Welt schon komplett anders aus. Du weißt oder glaubst zu wissen, wie der berufliche Hase läuft und wie und wo du dich anpassen darfst, damit du dich weiterentwickeln kannst. Firmenwechsel helfen da auf jeden Fall, sofern deine Ziele klar sind! Du machst dich und dein Profil attraktiv, wenn du einen klaren und nachvollziehbaren Weg verfolgst. Unterstützungsfragen können lauten:
- Was willst du in den kommenden 5 – 10 Jahren erreichen?
- Setze dir ein klares Karriereziel und mache dir bewusst, welche Kompetenzen dir Stand heute fehlen und wie du diese in der gewünschten Zeit erreichst.
- Kompetenzentwicklung kann über Firmenwechsel oder auch intern erreicht werden – das ist deine Entscheidung.
- Wer dreimal den Job wechselt, ist kein „Job Hopper“, solange du diese Wechsel erklären kannst.
- Es geht nicht um deinen CV in deinem Leben, sondern es geht um dein Leben.
- Eine Auszeit ist eine Erfahrung – nicht mehr und nicht weniger.
Bitte vergiss nicht, auch wenn wir aktuell und wahrscheinlich sehr lange einen Arbeitnehmermarkt haben, agiere nicht arrogant – denn man sieht sich immer zwei- oder dreimal im Leben! Immer schön wertschätzend bleiben in allen Lebenssituationen.
In der Mitte
Du hast schon einiges erreicht und genügend Erfahrungen gemacht. Das Thema Familie war vielleicht schon präsent oder wird es sicherlich bald werden, manchmal auch nicht. Jeder agiert in seinem persönlichen Tempo, da gibt es kein besser oder schlechter, lass dich nicht drängen – es geht um dein Leben und nicht das der anderen.
Du kennst sicherlich das Gefühl, dass du jetzt nochmal so richtig Gas geben musst, um ein besonderes Level zu erreichen, was nur jetzt möglich ist.
- Vergiss diesen destruktiveren Gedanken – es ist jederzeit alles möglich.
- Früher warst du mit 50 Jahren alt – heute bist du voll im Saft. Das Thema „Alter“ hat sich komplett verändert.
- Ich vermittle heute 60-Jährige, das hätte es vor 5 Jahren niemals gegeben.
Fazit: Du musst gar nichts! Nimm den Druck aus dieser Phase. Du kannst jederzeit alles selbst entscheiden und da spielt der Faktor Zeit eine untergeordnete Rolle.
Gegen Ende
Zu dieser Lebensphase im beruflichen Kontext kann ich leider nichts sagen – da bin ich noch lange nicht.