„Ich kann gut mit Menschen – und ich mag es, Menschen anzuweisen“, so oder so ähnlich höre ich das immer wieder! Du kennst das doch auch: Menschen glauben, gute Führungskräfte zu sein, nur weil gut mit Menschen können. Ich sage dir, das reicht schon lange nicht mehr, egal auf welchem Level.
Das reicht halt nicht
Es gibt aktuell in den meisten Unternehmen genau zwei Möglichkeiten, Karriere zu machen.
- Expertenlaufbahn
- Führungslaufbahn
Auf Side Moves möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen. In der klassischen Expertenlaufbahn wirst du dich immer weiter in verschiedene Themen einarbeiten und dein Wissen kontinuierlich ausbauen. Wenn du feststellst, dass du in Nischen und Bereichen weiteres und tieferes Wissen benötigst, dann bereitest du dich darauf vor. Du holst dir das Wissen in Form von Weiterbildung oder Selbststudium. Dir ist jedoch klar, dass du deine White Spots mit Hilfe Dritter schnellstmöglich beheben willst.
In der Führungslaufbahn kommt du aus dem Expertentum und darfst dann an einem bestimmten Punkt deiner beruflichen Weiterentwicklung einen kompletten Move machen. Jahrelang wurdest du darauf getrimmt, fachlich immer besser zu werden und dann zählt das nur noch wenig. Ja, es geht darum, einen kompletten Schwenk zu machen, denn gute Führung machst du nicht
- nebenbei
- ohne Vorbereitung
- ohne Extrazeit
- ohne Anweisung
- ohne Führungsrichtlinien
- ohne klare Vorgaben
Wer heute noch glaubt, dass Führung einfach nebenbei gemacht wird, hat noch nicht verstanden, dass Menschen Unternehmen aufgrund schlechter bzw. nicht vorhandener Führung verlassen. Die Zeiten, in denen du einfach mal Teamleiter wurdest, sind vorbei – schlichtweg vorbei.
Heute darfst du dich von Beginn an mit diesen Themen als Führungskraft aktiv auseinandersetzen, um erfolgreich zu sein:
- Remote Führung bzw. Führen auf Distanz
- Aktive Vision- und Zielvermittlung für dein Unternehmen
- Aktives Zuhören (nicht aktives Reden!)
- Kooperative und demokratische Führung
Du merkst jetzt schon, dass es nicht ausreicht, einfach nur gut mit Menschen zu können, oder?
Gute Führung
Google sagt:
„Eine gute Mitarbeiterführung zeichnet sich durch eine klare Kommunikation, die Förderung von Mitarbeitern, eine offene Fehlerkultur sowie Empathie und Wertschätzung aus. Führungskräfte sollten ein Vorbild sein und ein positives Arbeitsklima schaffen, um das Engagement und die Motivation ihrer Mitarbeiter zu steigern.“
Ich weiß – reflexartig sagst du zu allen Punkten ja und auch, dass du es genauso machst. Was hat er denn, der Rechsteiner?
Doch ich frage dich genau an dieser Stelle:
- Ist deine Kommunikation klar?
- Wie ist deine Fehlerkultur – lässt du Fehler zu?
- Bist du empathisch?
- Kommunizierst du wertschätzend?
Wenn du alle Punkte bejahst, wunderbar – dann wird niemand in deinem Team kündigen, oder?
Mir ist an dieser Stelle wichtig, dass du und deine Vorgesetzten verstehen, dass gute Führung elementar wichtig für „Unternehmenserfolg“ ist. Wenn du also Teamleiter werden sollst, dann solltest du meiner Meinung nach auch fordern, dass du das Handwerkszeug inklusive. Zeit dafür bekommst. Alternativ wirst und bist du die Führungskraft, die du selbst nicht leiden kannst.