Für eine erfolgreiche Recruiting Strategie unverzichtbar ist die Individualisierung der Bewerberansprache. Interessenten fühlen sich nur dann wertgeschätzt, wenn sie als einzigartige Persönlichkeit behandelt, kurzum: als VIP wahrgenommen werden.
Standardisierung mag zwar für Mc Donald’s ein zentrales Erfolgsrezept sein – für Recruiter hingegen gilt das Gegenteil. Denn während der Fastfood-Riese damit punktet, seinen Kunden immer und überall den gleichen Hamburger oder Big Mac servieren zu können, bevorzugen Kandidaten eine maßgeschneiderte Behandlung – von der Kontaktaufnahme über die Betreuung während des gesamten Bewerbungsprozesses bis hin zu den Vertragsbedingungen. Beschleicht einen Interessenten schon am Anfang das Gefühl, dass er lediglich einer von vielen Adressaten eines Recruiters ist, sinkt die Antwortwahrscheinlichkeit rapide.
Daher sollten Sie sich noch vor der ersten Kontaktaufnahme intensiv mit dem Profil eines Kandidaten auseinandersetzen, um diesen gezielt ansprechen zu können. Läuft eine Bewerbung, empfiehlt es sich, den Interessenten in jeder Phase des Prozesses über den aktuellen Stand auf dem Laufenden zu halten – ob per E-Mail oder telefonisch.
Auch bei der Formulierung der Vertragsbedingungen sollten Sie darauf achten, dass diese auf die Wünsche und Bedürfnisse eines Kandidaten zugeschnitten sind. Dies betrifft natürlich nicht nur die Höhe des Gehalts, sondern auch Faktoren wie die vielbeschworene Work-Life-Balance, die gerade für jüngere Arbeitnehmer eine große Rolle spielt.
Sie als Arbeitgeber sollten geeignete Kandidaten nach Kräften hofieren: Warum nicht den Flug zum Vorstellungsgespräch erstatten, maßgeschneiderte Home-Office-Regelungen möglich machen oder aktiv bei der Wohnungssuche unterstützen? Dies gilt gerade für kleine und mittlere Unternehmen. Da KMU bedeutend kürzere Abstimmungswege als Großkonzerne haben, lassen sich die jeweiligen Vertragsbedingungen unkompliziert auf die Bedürfnisse von Kandidaten zuschneiden.
Doch auch Marktriesen wissen um die Wirkkraft einer individuellen Kandidaten-Ansprache. So erzählte mir der ehemalige Deutschland-Chef von Google, dass er seinen Kandidaten nahezu jeden Wunsch erfüllt: „Das heißt in der Konsequenz – wir erstellen für 100 neue Mitarbeiter rund 100 individuelle Arbeitsverträge.“
- Altes Denkmuster
Unternehmen verfolgen standardisierte Recruiting-Prozesse, um Zeit und Geld zu sparen. Dabei werden die Kandidaten mit allgemeinen Anschreiben, Aussagen und Vertragsangeboten abgespeist. Benötigen sie weiterführende Informationen, müssen sie sich von sich aus melden. Das heißt konkret: Bewerber haben eine Holschuld.
- Neues Denkmuster
Im Rahmen individualisierter Recruiting-Prozesse werden Kandidaten wie VIPs behandelt. Sie kennen in jeder Phase des Bewerbungsprozesses den aktuellen Stand und erhalten laufend weiterführende Informationen. Das heißt konkret: Die Arbeitgeber kommen ihrer Bringschuld nach.
Bitte glauben Sie mir diese Aussage nicht einfach – bitte prüfen Sie selbst!
Ich freue mich auf Ihr offenes und wertschätzendes Feedback.