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Juli 23, 2022

Mindset Hack #4 – Ich suche nicht Mr. oder Mrs. Perfect!

Dieses Mindset haben erfolgreiche Unternehmer und Führungskräfte zum Thema Mitarbeitergewinnung!

#4 Ich suche nicht Mr. oder Mrs. Perfect!

Mache dir jetzt schon klar: Du arbeitest nicht im perfekten Unternehmen, du bist nicht die perfekte Führungskraft und somit suchst du auch nicht den perfekten Mitarbeiter.

 

Die Suche nach der „eierlegenden Wollmilchsau“ ist heute und in Zukunft maximal aussichtslos für dich und viele anderen.

Zwei steile Thesen, die wir näher analysieren und besprechen sollten, wenn du auch das Gefühl hast, dass deine Suche aktuell nicht mehr optimal läuft.


  1. / Mrs. Perfect is not available

Wenn ich mir die Stellenzeigen und Anforderungsprofile durchlese, muss ich schmunzeln und stelle mir die Frage, wo es diese Personen geben soll? Natürlich gibt es sie nicht, sagen mir dann oft die Führungskräfte des Auftraggebers, es reicht wenn die Anforderungen teilweise erfüllt werden könnten.

Warum schreibst du 100% der Anforderungen aus, wenn du auch mit 70% zufrieden bist?

Die Zeiten sind vorbei, dass du die Wahl zwischen 50 Bewerbern hast und du entscheiden kannst, wer zum Gespräch eingeladen wird oder auch nicht. Meine Empfehlung lautet: Streiche alles aus deinen Anforderungen, was nicht wirklich benötigt wird. Minimiere bzw. beschränke dich auf 3 Punkte – dann erhöhst du deine Chancen, dass sich auch jemand bewirbt. Fehlende Skills kannst du nachschulen, also investiere in Schulungen deiner neuen Mitarbeiter. Davon profitieren beide Seiten.

Hörst du dein inneres Veto: ich reduziere doch nicht die Anforderungen, nur um Interessenten zu bekommen – wir suchen die besten?! Doch da widerspreche ich dir. Du senkst nicht die Anforderungen, du erhöhst die Chance, dass du jemanden entwickeln kannst oder darfst. Das ist doch das Ziel einer Zusammenarbeit.

Wenn du nur 100% ausgebildete und erfahrene Mitarbeiter suchst, stell dir die Frage, wo die Weiterentwicklung für den Mitarbeiter liegt. Wer möchte denn immer denselben Job machen?

Erkenne die Chance, die in diesem Szenario steckt.

 

  1. „Kulturell fit“ – die Ausrede schlechthin

Das Thema Kultur ist wichtig bei der Einstellung, doch hast du dir auch die Frage gestellt, wie du Kultur bemisst?

Ich weiß, die Frage ist schwierig. 98% der Menschen, die ich vor Jahren schon im Zuge meines Buchprojektes „Kulturbasiertes IT-Recruiting: Warum Headhunter für Ihr Unternehmen überflüssig sind“(1) befragt habe, antworten mit „gar nicht“! Ich agiere nach Bauchgefühl bzw. merke schon, ob der Herr oder die Dame zu uns passten! Sorry, liebe Führungskräfte, da liegt ihr leider echt daneben! Du stellt somit nicht nach kultureller Passung, sondern nach Sympathie ein – und das ist ein großer Unterschied.

Mache dir bewusst, wenn du strukturlose Interview führst, bewertest du nach Sympathie.

Die Absagegründe wiederholen sich immer wieder:

  1. der passt nicht ins Team
  2. der passt nicht zu unserem Unternehmen
  3. den können wir nicht integrieren

Ich plädiere dafür, dass du in Zukunft Leute einstellst, die

  1. nicht ins Team passen
  2. die dich und das Unternehmen herausfordern
  3. die dir nicht sofort sympathisch sind

Denn genau diese Leute bringen dich, dein Team und das Unternehmen voran. Es sind oft die unangepassten Personen, die neue Themen entwickeln und neue Wege gehen- Oder willst du nur Ja-Sager, die fakturieren?

Ein Ja an dieser Stelle ist absolut in Ordnung. Doch dann tue dir und allen Menschen den Gefallen und sage das auch – und tue nicht so, als ob du an dieser Stelle offen bist für andere außergewöhnliche Persönlichkeiten. Das kostet nur Zeit und Energie und schafft jede Menge Ärger!

(1)https://frankrechsteiner.de/fachbuch/kulturbasiertes-it-recruiting