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März 4, 2019

Recruiting-Tipp: Alumni-Management – Wie bekomme ich „Leavers“ zurück?

Es ist ärgerlich, doch oft nicht vermeidbar: genau dieser Mitarbeiter kündigt. Diese Dame bzw. dieser Mann ist so wichtig in unserem Unternehmen und wir müssen ihn leider ziehen lassen.“ Doch genau an diesem Punkt beginnt ein gelungenes „Alumni-Management“. Wie schaffen Sie einen würde- und respektvollen Austritt für beide Seiten, um somit auch zugleich die Chance für ein Comeback zu erhöhen? Firmen mit Weitblick ebnen den Weg für einen zweite Chance.

Wie funktionieren Alumni-Programme im Recruiting

Im ersten Schritt machen Sie sich bitte klar, welche Ziele Sie mit Ihrem Alumni Programm oder Netzwerk verfolgen. Da können verschiedene Ziele angeführt oder verfolgt werden:

  1. ich versuche meine ehemaligen Mitarbeiter wiederzugewinnen
  2. ich versuche aus ehemaligen Mitarbeitern Kunden zu machen
  3. ich nutze unser Netzwerk zum gegenseitigen Fachaustausch

Doch bitte beachten Sie folgenden Grundsatz: Geben ist seliger denn nehmen, dass gilt natürlich auch für Alumni-Netzwerke.

Das heißt für Sie im Klartext, wenn Sie die oben genannten Ziele verfolgen, dann müssen Sie sich als Unternehmen aktiv ins Netzwerk einbringen, um für Ihre ehemaligen Mitarbeiter einen Mehrwert darzustellen. Gehen Sie nicht davon aus, dass es reicht, dass diese Menschen mal in Ihrem Unternehmen gearbeitet haben. Diese Leute haben sich aktiv gegen Ihr Unternehmen entschieden und es liegt jetzt an Ihnen, wie stark Sie sich einbringen, um als Company wieder attraktiv zu werden.

Grundregeln für Alumni-Programme

·       Gegenseitiger Nutzen

Die wichtigste Regel überhaupt lautet: Netzwerkarbeit beruht immer auf Gegenseitigkeit. Schaffen Sie daher Mehrwert für Ihre Kontakte, sonst können Sie keine Gegenleistung erwarten.

·       Klares Ziel

Definieren Sie das Ziel Ihrer Netzwerkarbeit und führen Sie es sich immer wieder vor Augen.

·       Kontinuierliche Kontaktpflege

Sie wollen Ihr Netzwerk dauerhaft festigen? Dann müssen Sie am Ball bleiben und regelmäßig Kontakt aufnehmen.

·       Hohe Qualität

Den Wert Ihres Netzwerks bestimmen Sie selbst – durch die Menschen, die Sie darin aufnehmen. Wählen Sie diese sorgfältig und im Hinblick auf Ihr Ziel aus.

Meine Alumni-Tipps:

  • Setzen Sie einen Newsletter auf, in dem Sie alle drei Monate Ihr Netzwerk über News aus Ihrem Unternehmen informieren. Spannend sind hier gewonnene und abgeschlossene Kundenprojekte, Personalentscheidungen und -veränderungen, Informationen über strategische Unternehmensentscheidungen usw.
  • Veranstalten Sie zweimal im Jahr ein persönliches Netzwerktreffen an einem attraktiven Ort und mit einer attraktiven Agenda. Wichtig ist, Sie wollen Mehrwert für alle Teilnehmer schaffen, dass muss ihr erstes Ziel sein. Für einen Kaffeeklatschtermin hat niemand Zeit.
  • Rufen Sie Ihre ehemaligen Mitarbeiter in unregelmäßigen Abständen an und erkundigen Sie sich nach ihrem Wohlergehen – das ist ein Zeichen der Wertschätzung. Bitte fragen Sie nicht aktiv nach, wann die Person wieder zurückkommt – das ist hier einfach zu direkt.

Der zeitliche und finanzielle Aufwand für dieses Netzwerk erscheint Ihnen zu hoch? Sollten das Ihre Gedanken sein, empfehle ich Ihnen: Bitte lassen Sie die Finger davon! Sobald Sie das Thema Alumni halbherzig angehen, erreichen Sie nichts. Ohne Leidenschaft und Lust am Kontakt zu Ihren ehemaligen Mitarbeitern sollten Sie das nicht machen.

Fazit:   

Der Aufbau eines Alumni-Programms ist eine Form des indirekten Recruitings. Dies hat enorme Vorteile wie zum Beispiel: Sie kennen Ihre ehemaligen Mitarbeiter schon und wissen, auf was Sie sich beim zweiten Mal einlassen. Doch bitte unterschätzen Sie nicht den Aufwand für die Gestaltung eines aktiven und attraktiven Alumni-Netzwerks.

Ich freue mich auf Ihr wertschätzendes Feedback.