Ortsunabhängig zu arbeiten – das ist der Wunsch vieler Arbeitnehmer. Doch nur ein Prozent der Stellenanzeigen stellt ihnen in Aussicht, zumindest gelegentlich im Homeoffice zu arbeiten, fand die Metasuchmaschine Joblift heraus. Damit erschweren Arbeitgeber unnötig ihr Recruiting.
In knapp 1.400 Stellenanzeigen wurden Bewerbern in den vergangenen 24 Monaten die Möglichkeit in Aussicht gestellt, eine Tätigkeit dauerhaft unabhängig von einem festen Standort zu verrichten. Konkret zählte die Metasuchmaschine Joblift im Untersuchungszeitraum 1.386 Stellenanzeigen mit einem entsprechenden Hinweis.
Auch wenn diese Zahl auf den ersten Blick relativ hoch erscheint: Diese Jobanzeigen machten nur 0,01 Prozent des knapp 16,8 Millionen Anzeigen umfassenden Online-Stellenmarkts der vergangenen beiden Jahre aus. Zum Vergleich: 178.749 Stellenanzeigen – also rund ein Prozent aller Inserate – führten im selben Zeitraum das Angebot auf, zumindest gelegentlich von zuhause aus zu arbeiten.
Ortsunabhängiges Arbeiten: in vielen Stellenanzeigen verschwiegen
Im Gegensatz dazu stehen Umfrageergebnisse des Digitalverbands Bitkom, nach denen 2016 jedes dritte Unternehmen in Deutschland die Möglichkeit bot, zumindest teilweise von zuhause aus zu arbeiten. Da diese Zahlen deutlich über den tatsächlich gezählten Stellenanzeigen mit diesem Angebot liegen, liegt die Schlussfolgerung nahe, dass nur ein Bruchteil der Unternehmen, die ortsungebundene Arbeitsformen anbieten, diese auch in ihren Stellenanzeigen angeben.
Vakanzen mit Hinweis auf Distanzarbeit deutlich schneller besetzt
Damit verschenken die Arbeitgeber zahlreiche Möglichkeiten, ihre ortsungebundenen Positionen schnell zu besetzen, fand Joblift in einer weiteren Recherche heraus. Denn die Option, einer Tätigkeit über einen längeren Zeitraum hinweg mobil und von unterschiedlichen Orten aus nachzugehen, scheint für Arbeitssuchende besonders attraktiv zu sein.
Das Unternehmen verglich die Dauer, über die Stellen für Programmierer, Texter, Marketing-Experten, Datenanalysten und Vertriebsexperten mit und ohne Möglichkeit der Distanzarbeit hinweg ausgeschrieben waren. Beinhalteten die Anzeigen einen Hinweis auf die Möglichkeit, aus der Ferne zu arbeiten, so blieben sie im Mittel nur 17 Tage online geschaltet. Vakanzen ohne dieses Angebot waren dagegen im Mittel 27 Tage aktiv.
Die Folgerung: Insbesondere bei stark nachgefragten Berufsgruppen wie Programmierern sollte in Stellenanzeigen angegeben werden, ob sich eine Position aus der Ferne ausüben lässt. So könnten Unternehmen ihre Positionen im Schnitt zehn Tage schneller besetzen.
Softwareentwickler arbeiten häufig ortsunabhängig
Die Untersuchung der Stellenanzeigen hat darüber hinaus ergeben, dass Positionen in der Softwareentwicklung am häufigsten die Chance bieten, unabhängig von einem festen Büro tätig zu sein. Besonders häufig wird Java-, Java-Script, Fullstack- und PHP-Entwicklern eine ortsunabhängige Tätigkeit angeboten. An zweiter Stelle folgen Positionen für Texter und an dritter Stelle Marketing-Jobs. Den Rängen vier und fünf lassen sich Datenanalysten und Vertriebsangestellt zuordnen.
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