#
Dezember 19, 2021

Wann ist der richtige Zeitpunkt für einen Arbeitgeberwechsel?

  • Blick nach Außen
  • Blick nach Innen

 

Um es sofort offen und direkt anzusprechen: die meisten Menschen setzen leider die völlig falschen Kriterien für einen Wechsel an. Es geht nicht um deinen Lebenslauf, es geht nicht um den passenden Zeitpunkt – also worum geht es eigentlich? Diese Frage versuchen wir gemeinsam zu klären.

Blick nach Außen

Viele Menschen nutzen die Gelegenheit in den kommenden Tagen – zwischen den Feiertagen – kurz durchzuatmen, innezuhalten und sich mit dieser spannenden Frage zu beschäftigen: „Wie lange soll ich noch bei meinem Arbeitgeber bleiben? Wann ist der richtige Zeitpunkt für einen Arbeitgeberwechsel?“ Hast du eine persönliche Antwort schon gefunden?

Die Antwort auf diese Frage ist sehr persönlich. Nur du kannst die Entscheidung treffen, wann für dich ein Wechsel passt und wann nicht. Diese Entscheidung nimmt dir niemand ab, auch kein Experte.

Mach jetzt bitte nicht den klassischen Fehler wie so viele andere auch und lass dich von externen Einflüssen zu einer Entscheidung drängen, hinter der du dann nicht konsequent stehen kannst oder willst. Einige Beispiele:

  1. Mich nervt mein Chef, ich muss gehen.
  2. Die Projekte langweilen mich zunehmend.
  3. Meine Kollegen gehen mir auf den Sack.
  4. Ich bin schon x Jahre im selben Unternehmen, jetzt wird es aber Zeit.
  5. Laut CV müsste ich schon lange wechseln.
  6. Oder: ich kann jetzt nicht wechseln, ich bin erst so wenige Monate dabei etc.

Bleiben wir mal bei Punkt 1 – Mich nervt mein Chef, ich muss gehen. Meiner Meinung und Erfahrung nach gibt es in den meisten Unternehmen einen Vorgesetzten, der nervt. Somit bringt dich ein Unternehmenswechsel nur bedingt weiter. Ich kann dir auch sagen, wenn das dein Wechselgrund ist, liegt die Chance im hohen Prozentbereich,  dass du wieder einen „komischen“ Vorgesetzten bekommst.

Warum ist das so?

Weil du dich von externen Faktoren leiten gelassen und dir nicht die Frage gestellt hast, in welchen Bereichen deines Lebens du dich selbst nervst bzw. du dich wie dein nervender Vorgesetzter verhältst. Gehe in die Reflektion, was es genau ist, was dich nervt.

 

Blick nach Außen

Ja, ich weiß, reflektieren nervt und ist nicht einfach. Doch genau dieser Weg – der Weg der Selbstreflektion – bringt dich dir und auch deiner Karriere einen Schritt weiter.

Wenn du dich mit dir auseinandersetzt, arbeitest du ab jetzt an deiner „Inneren Karriere“ und die ist meiner Meinung nach wichtiger als die externe. (im nächsten Artikel gehe ich näher darauf ein).

Gehe mal davon aus, dass es Bereiche in deinem Leben gibt – so ist es bei den meisten Menschen, mit denen ich arbeite – in denen sich das Verhalten deines Chefs in dir spiegeln. Du legst sozusagen dasselbe Verhalten an den Tag, das dir so missfällt. Ja, wir haben alle Seiten an uns, die uns weniger gefallen, das ist völlig normal.

Die positive Nachricht dabei ist, dass die Macht der Veränderung bei dir liegt. Sobald du deine Punkte identifizierst und ab und zu anderes handelst, wirst du feststellen, dass sich die Einstellung deinem Vorgesetzen gegenüber und somit seinem Verhalten ändern wird.

Solange du darauf wartest, dass sich dein Chef bzw. sein Verhalten ändert, wirst du lange darauf warten. Viele Vorgesetzte sind veränderungsresistent, weil sie in ihrer Welt vielleicht keinen Handlungsbedarf erkennen. Nicht alle, jedoch viele.

Werde also deiner Verantwortung gerecht und kümmere dich um deine eigenen inneren Themen. Sollte sich daraufhin wirklich nichts ändern, kannst du immer noch den Job oder den  Arbeitgeber wechseln. Diese Option läuft dir nicht davon.

Fazit:

Kannst du diesen Ansatz nachvollziehen oder sogar glauben? Wenn nein, einfach mal testen. Glaube nichts – probiere selbst aus und prüfe es für dich.