#
März 20, 2023

Warum eine Kündigung in der Probezeit deine Karriere beflügeln kann

„Ich kann doch nicht in der Probezeit kündigen – wie sieht das denn in meinem Lebenslauf aus!“, sagt Hans. Doch, dass kannst du sehr wohl, denn es geht um dein Leben, nicht um deinen Lebenslauf. Eine Kündigung in der Probezeit kann deine Karriere beflügeln!

 

 

 

Kündigung

Mit einer Kündigung verbinden wir alle zwangsläufig einen negativen Aspekt unseres Arbeitslebens – da spielt es noch keine Rolle, von welcher Seite gekündigt wurde.

Definition: „Mit dem Rechtsbegriff der Kündigung von einem Arbeitsvertrag wird eine einseitige Willenserklärung beschrieben. Diese ist empfangsbedürftig und beendet das Arbeitsverhältnis nach dem Willen des Kündigenden. Sie greift unmittelbar nach Ablauf der Kündigungsfrist, die im Arbeitsrecht ausführlich beschrieben wird.“

 

Doch wenn diese Kündigung innerhalb der Probezeit erfolgt, hat die Probezeit ihren Zweck erfüllt. Es geht darum, dass beide Seiten – Arbeitnehmer und Arbeitgeber – prüfen wollen, ob sie zusammenpassen. Ob es so ist, stellen die meisten schon nach ein paar Wochen fest. Wie noch in so vielen Arbeitsverträgen beschrieben benötigt es oft keine 3 oder 6 Monate. Ganz getreu dem Motto: Bitte keine zu schnellen Entscheidungen, sonst müssten wir handeln – und damit tun sich viele Vorgesetzte wahrlich schwer.

Doch Spaß bei Seite, die Probezeit dient genau der Prüfung auf beiden Seiten, ob wir hier gemeinsam eine Zukunft haben.

Immer wieder erzählen mir Kandidaten, dass sie aus den folgend genannten Gründen doch mindestens zwei Jahre im Job bleiben müssten. Sie wollten schließlich nicht zum sog. „Jobhopper“ degradiert werden:

  1. Ich muss hierbleiben, sonst ist mein Lebenslauf negativ belastet.
  2. Das ist schon mein zweiter Wechsel in 3 Jahren – das geht doch nicht.
  3. Wenn ich Führungskraft werden will, muss ich auch zeigen, dass ich mich durchbeißen kann.
  4. Ich bin nicht zum Spaß hier, es kann nicht alles toll sein.
  5. Bei anderen Arbeitgebern ist es auch nicht besser.
  6. Der Markt ist schwierig, da finde ich nichts Besseres.
  7. Mein Gehalt will kein anderer zahlen – ich verdiene gut.

Das ist nur ein Auszug möglicher Begründungen.

Was fällt dir auf, wenn du diese Auflistung liest? Kennst du diese Gedanken, die dich im Prinzip klein und bei der Stange halten?

 

Lebenszeit

Ich sage dir, was diese Aussagen in mir auslösen. Ich verstehe, dass es echt schwierig ist, sich persönlich einzugestehen, dass du:

  1. dich von einem Vorgesetzten blenden lassen hast.
  2. den Arbeitgeber und deine Aufgabe falsch eingeschätzt hast.
  3. dich vom Geld und der Aufgabe verlocken lassen hast.
  4. einfach vom alten Arbeitgeber weg wolltest, fast egal wohin.

Doch mache dir bewusst, dass dies keine Gründe sind, deine sehr begrenzte Lebenszeit sinnlos zu verschwenden und in einem Job abzusitzen, den du nicht machen willst.

Mache dir bewusst:  

  1. Du kannst jeden Wechsel gut begründen und somit sinken deine Jobchancen nicht.
  2. Du bist nach zwei schnellen Wechseln kein Jobhopper.
  3. Wir haben aktuell und auch in Zukunft einen Arbeitnehmermarkt.
  4. Wir haben einen Fachkräfte- und Mitarbeitermangel – und du wirst gesucht.
  5. Es kann dir als Stärke auslegt werden, wenn du schnell realisierst, dass du dich im Job oder im Arbeitgeber getäuscht hast und du dann flott handelst! Handeln ist mehr wert als Reden und Nachdenken.
  6. Es geht um deine Lebenszeit und nicht um deinen Lebenslauf – den CV schauen eh nur noch wenige an.

Du hast alle Chancen und das jederzeit auf dem Arbeitsmarkt! Lass dich nicht von diesen alten Mustern oder Regeln kleinmachen. Bleibe dir und deinen Werten treu, auch wenn dein Lebenslauf dann mal eine Kurve nimmt.

Wichtig:  Ich animiere dich nicht zum schnellen Kündigen. Ich möchte dir deine gängigen Ausreden bewusst machen, weshalb du deinen Weg vermeintlich  nicht gehen kannst.