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April 2, 2024

Warum meine berufliche Laufbahn komplett anderes gelaufen wäre, wenn ich das schon mit 20 gewusst hätte!

Ich bin 49 Jahre jung und frage mich immer wieder, wie du sicherlich auch, ob ich diesen Job bis an mein Lebensende machen will. Oder gibt es da noch was anderes, was mich erfüllt oder zufriedener macht? Klar, Geld verdienen ist wichtig, meine Rechnungen wollen auch bezahlt werden. Doch will ich so weitermachen?  Laut einer seit 85 Jahren laufenden Studie der US-Elite-Universität Harvard(1) tragen jedoch einige Tätigkeiten eher zum Wohlbefinden bei als andere. Hätte ich das doch schon mal früher gewusst!

Was macht mich zufrieden?

Wenn du heute wüsstest, was dich zufrieden und glücklich macht, wo und in was würdest du deine Energie und Zeit investieren?

  • Reich werden?
  • Berühmt werden?
  • Viel und hart arbeiten?
  • Gesunde Ernährung?
  • Bewegung und Sport?

Ich bin davon überzeugt, dass auch du so wie die 724 befragten Personen nicht davon ausgehen, dass Reichtum zufrieden macht. Nein, ganz im Gegenteil – die Studienergebnisse kommen nach 75 Jahren zu dem Ergebnis, dass uns vor allem die zwischenmenschlichen Beziehungen am glücklichsten machen. Dabei spielt allerdings auch die Wahl des richtigen Berufsfeldes eine entscheidende Rolle.

Die Harvard-Forscher fanden heraus, dass diejenigen, die in ihrem Job einsam sind, zugleich auch unglücklicher mit ihrem Leben sind. Jobs, die wenig Kontakt zu Kollegen oder Kunden beziehungsweise anderen Menschen mit sich bringen, führen öfter zu unglücklichen Mitarbeitern. Auch das Risiko für Burnout und Unzufriedenheit sei erhöht.

Das heißt für deine tägliche Arbeit als Führungskraft, dass auch du Verantwortung dafür trägst, dass deine Mitarbeiter nicht vereinsamen, sondern idealerweise in Teams zusammenarbeiten. Dabei reicht es jedoch nicht zu sagen, alle raus aus dem Homeoffice und ab ins Büro. Nein, da musst du schon mehr bringen als eine Arbeitsanweisung. Als Führungskraft formst du dein Team und bist mitverantwortlich, dass du deinem Team Rahmenbedingungen zur Verfügung stellst, damit jeder top performt und sich wohlfühlt.

Das ist deine Aufgabe als Führungskraft – du bist ein Beziehungsmanager!

Ob du willst oder nicht.

Beziehungen

Gute Beziehungen machen uns glücklich und zufrieden – das hast du sicherlich auch schon festgestellt, oder? Persönlich kann ich auch anführen, dass ich z. B. viel lieber in der Gruppe Rennrad fahre und auch im Fitnessstudio trainiere ich bevorzugt in Gruppen als allein an den Geräten.

Bin ich deswegen ein Teamplayer? 

Sicherlich nicht, jedoch macht es mich zufriedener mit Menschen zusammen zu sein. Denn

  • Einsamkeit wirkt sich sehr toxisch auf unser Leben aus
  • Verbundenheit zu Freunden und Familie macht uns zufriedener
  • Beziehungen jeglicher Art erfüllen uns

Menschen, die einsamer leben als sie wollen, sterben früher, haben eine schlechtere Gesundheit und fühlen sich weniger glücklich – das besagt die Studie.

Verstehe mich hier bitte richtig: es kommt nicht auf die Anzahl deiner Freunde an, du kannst dich auch in einer großen Gruppe oder in einer Ehe einsam fühlen.

Es kommt auf die Qualität deiner engen Beziehungen an.

Somit komme ich wieder zu Eingangsfrage: Was, wenn ich im Alter von 20 Jahren gewusst hätte, was mich zufrieden macht? Wie hätte sich das auf meinen beruflichen Werdegang ausgewirkt? Ich bin davon überzeugt, ich hätte so manche Überstunde nicht gemacht, sondern hätte diese Zeit in Freundschaften und Beziehungen investiert.

Ich hätte auch als Führungskraft einen anderen Schwerpunkt für mein Team und auf meine Arbeit gelegt, das bin ich mir sicher.

Wie bewertest du diese Studienergebnisse, hättest du etwas anders gemacht?

(1)Harvard Second Generation Study (adultdevelopmentstudy.org)