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Februar 20, 2023

Warum unauthentisches Arbeiten dein Potenzial vernichtet

Sinnstiftende Arbeit wird für immer mehr Menschen wichtig. Dazu gehört auch, im Job authentisch sein zu können und eigene Stärken auszuspielen.  Doch viele Arbeitnehmer fühlen sich von Führungskräften und Ihrem Arbeitgeber genau an dieser Stelle ausgebremst- Geht es dir auch so?

Authentisch sein

Umfragen zeigen schon lange, dass viele Arbeitnehmer wirksam arbeiten wollen. Sie wollen ihr volles Potenzial in Entfaltung bringen, oft würden sie dafür sogar ein niedriges Gehalt in Kauf nehmen. In der Realität sieht das leider oft ganz anders aus. Das hat eine Umfrage im Auftrag des beruflichen Netzwerks Xing(1) unter 1000 Erwerbstätigen in Deutschland ergeben. Fast zwei von drei Teilnehmern (64 Prozent) waren demnach der Ansicht, ihr Potenzial dann am besten entfalten zu können, wenn sie im Job authentisch sein können. Rund 40% der Befragten gaben an, dass sie in ihrem aktuellen Job teilweise oder sogar komplett eine Rolle spielen (müssen). Meiner Meinung nach ein schrecklicher Gedanke, dass so viele Mitarbeiter einfach nicht sie selbst sein dürfen, wollen oder können. Da drängt sich mir sofort die Frage auf, in welchen Situationen fühlst du dich authentisch?

Potenziale im Job entfalten

Wir sprechen im beruflichen Kontext sehr gerne davon, sich auf seine Stärken zu konzentrieren und diese weiter auszubauen. Das mag in der Maximierung bzw. in der Effizienzsteigerung deiner Leistung der absolut richtige Weg sein. Doch aus eigener Erfahrung darf ich dir sagen, dass dieser Weg dich eventuell in eine Sackgasse führt. Das stellte ich nach 6 Jahren harter Arbeit fest: Ich habe sehr effektiv gearbeitet, all meine Stärken maximiert und die Ergebnisse im Außen sahen sehr gut aus. Doch innerlich habe ich mich leer gefühlt und das Arbeiten war wie Fließbandarbeit.

Wenn du dein ganzes Potenzial ausschöpfen willst, darfst du dir alternative Wege und Vorgehensweisen anschauen, wie z.B.

  1. Mache dir deinen bevorzugten Arbeitsstil bewusst! Bist du ein Stoßarbeiter oder ein Routinearbeiter?
  2. Welches Arbeitsumfeld beflügelt dich? Homeoffice, Büro bzw. welches Mischungsverhältnis ist dir wichtig?
  3. Welche Tätigkeiten kannst du outsourcen bzw. delegieren, damit du dich auf dein Kernbusiness und deine Fähigkeiten konzentrieren kannst?
  4. Kennst du dein Kernbusiness und deine -fähigkeiten?
  5. Kennst du deine Arbeitsstärken?
  6. Kennst du deine Arbeitsschwächen?
  7. Hast du Wege für dich definiert, welche Personen deine Schwächen bzw. Lernfelder ausgleichen können oder wollen?
  8. Willst du bewusst aus einer Schwäche eine Stärke machen? Wenn ja, benötigst du hier eine klare Entscheidung und Unterstützung.
  9. Welche Rahmenbedingen brauchst du, damit du zur Hochform aufläufst?

Ich persönlich bin davon überzeugt, dass du Antworten auf diese Fragen benötigst, um für dich Klarheit im Bezug auf deine Arbeitsqualität und Zufriedenheit im Job zu finden. Erst im zweiten Schritt macht es Sinn, dein aktuelles Arbeitsumfeld bzw. deinen Arbeitergeber mit deinen neuen Anforderungen zu konfrontierten.

Erst wenn du selbst Klarheit über deinen persönlichen Arbeitsstil gefunden hast, kannst du danach dein Umfeld prüfen und ggf. ändern. 

Von innen nach außen wie schon lange bekannt!

Mehr als jeder Vierte (28 Prozent) kritisierte, dass Unternehmen eher auf Schwächen als auf Stärken schauen. Ähnlich fiel das Urteil über Vorgesetzte aus. „Mehr als ein Viertel (rund 26 Prozent) ist der Meinung, von der Führungskraft sei es gar nicht gewollt , die eigenen Potenziale zu entfalten“, teilte Xing mit. 

Sollte das bei dir auch der Fall sein, darfst du in Klarheit handeln! Wenn deine Führungskraft keine Interesse daran hat, dich persönlich weiter zu entwickeln, da dann darfst du selbst aktiv werden. Sonst macht das keiner für dich.

Authentisch wahrgenommen zu werden heißt, sich erstmal selbst kennenzulernen und danach die Selbsterkenntnisse in Form von Handlungen nach außen zu tragen. Menschen beurteilen dich selten nach deinen Worten, sondern nach deinem Handeln

 

(1) Authentisch sein – 42 Prozent müssen im Job eine Rolle spielen. (Xing Studie, 2020) 

https://www.capital.de/karriere/viele-mitarbeiter-moechten-im-job-authentisch-sein