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März 2, 2018

Würden Sie Ihren Job aufgrund von Freizeitaktivitäten wechseln?

Ich nehme Ihre Antwort auf diese Frage vorneweg – und ich hoffe, sie lautet Nein. Wenn nicht, mache ich mir ernsthaft Sorgen. Egal über welche Generation X, Y, Z oder A, B, C wir sprechen – Sie können davon ausgehen, dass auch die Teilnehmer dieser Generation nicht aufgrund von Freizeitaktivitäten “Job-Entscheidungen” treffen.

Welche Entscheidungsgründe zählen heute?


In unserem letzten HR Roundtable in München haben einige HR Manager davon berichtet, dass sie aktiv mit Freizeitaktivitäten wie z.B. “Eisklettern” usw. werben, um neue Mitarbeiter von ihrem Unternehmen zu begeistern bzw. auf ihr Unternehmen aufmerksam zu machen.  Da halte ich wenig von, da Sie meiner Meinung nach über Standards sprechen – das erwarten Ihre Mitarbeiter heute sowieso von Ihnen.

Mein Tipp:  Sprechen Sie mit Ihren Mitarbeiter – das ist definitiv effektiver und glaubwürdiger als über das „Besondere“ in Ihrem Unternehmen reden. Wie sieht der Arbeitsalltag eines Entwicklers oder Beraters in Ihrem Unternehmen aus? Was macht er den ganzen Tag und warum arbeitet er in Ihrem Unternehmen? Das sind zentrale Fragen und Antworten, die “Job-Entscheidungen” für oder gegen Ihr Unternehmen beeinflussen.

 

Gehen Sie einfach davon aus, dass Sie als Arbeitgeber für einen potenziellen neuen Kandidaten eine “Blackbox” darstellen. Er kennt Ihr Unternehmen im Außenbild, hat jedoch bisher keinen ehrlichen und authentischen Einblick bekommen. Sie sind dafür zuständig, dass der Kandidat nicht eine Marketing-Botschaft nach der anderen zu hören bekommt, sondern dass er jetzt schon z. B. mit seinen zukünftigen Kollegen spricht und somit die Wahrheit über den Alltag erfährt. Ja, die Wahrheit – nichts ist schlimmer für Mitarbeiter, wenn Sie als Unternehmen Versprechen abgeben, die Sie später nicht halten und erfüllen. Die guten Mitarbeiter sind schnell wieder weg und die weniger guten bleiben unmotiviert im Unternehmen. Da stelle ich mir die Frage: Welches Szenario ist schlimmer?

In unseren Recruiting-Workshops ist das immer wieder eine zentrale Frage, auf die ich jedoch keine einheitliche Antwort geben kann. Dennoch gibt es eindeutige Tendenzen, die Sie nutzen können und somit in Ihre Recruiting-Kommunikation einfließen lassen sollten.

Arbeiten Sie an der Auflösung Ihrer “Blackbox” und lassen Sie von Ihrer “Fachabteilung” Ihre “Team-DNA” beschreiben. Sollten die Damen und Herren das nicht können, dann erarbeiten Sie dies gemeinsam in einem Workshop! Wichtig ist, dass nicht Sie als HR-Abteilung diese Arbeit übernehmen, da Sie kein Teil des Teams sind und Ihnen somit der Einblick in der Tiefe fehlt. Bitte tappen Sie nicht in diese Falle zu glauben, dass Sie das selbst machen müssten!

Die jungen IT-ler träumen von Microsoft, Amazon und Google


Welche Ziele und Werte verbinden junge IT-ler mit diesen Firmen und warum möchten Sie dort arbeiten? Ich habe mit einigen Absolventen gesprochen und bekam folgende Antworten, die sicherlich nicht repräsentativ sind, jedoch erste Einblicke gewähren. Diese Firmen stehen unter anderem für

  • schnelles Wachstum
  • verständliche Unternehmensziele und Lösungen
  • modernste Technik im Einsatz
  • persönliche Ziele lassen sich hier erfüllen

Spannend, oder?

Fazit:  
Hören Sie auf, über Standards (Eisklettern usw.) zu sprechen. Das sind tolle Ad-Ons, jedoch keineswegs entscheidungsrelevant für Ihre Kandidaten. Beginnen Sie, einen authentischen Einblick in Ihre Firma zu gewähren und somit die “Blackbox” durch Transparenz zu ersetzen.