- Alles erreicht und doch unzufrieden?
- Warum die „innere Karriere“ so wichtig ist
- What next?
Du kennst das doch auch – prinzipiell bist du sehr erfolgreich. Du hast einen sehr gut bezahlten Job, hast mächtig Verantwortung, deine Familie, dein Haus, dein Auto, dein Boot. Alles toll – doch trotzdem bist du unzufrieden! Ein Job- oder Partnerwechsel ändert an deiner Unzufriedenheit in der Regel auch nichts oder wenn überhaupt nur kurzfristig. Was du jetzt brauchst, ist eine Entscheidung für deine „innere Karriere“!
Alles erreicht und doch unzufrieden?
So ging es auch mir vor einiger Zeit. Ich kenne das Gefühl und die Situation gut, in der du dich befindest. Gehen wir 12 Jahre zurück: Ich war Geschäftsführer einer aufstrebenden Software Firma in Mannheim. Das war immer mein Ziel, dafür habe ich zuvor schließlich über 10 Jahre wirklich hart gearbeitet. Ich bin jährlich über 60.000 km von Kundentermin zu Kundentermin mit dem Auto gefahren und habe sicherlich keine Extrastunde oder -meile ausgelassen, um die Karriereleiter Stufe für Stufe nach oben zu klettern. Es fiel mir mal mehr, mal weniger leicht. Allerdings hatte ich mein Ziel klar vor Augen – ich wollte an die Spitze eines Unternehmens. Oft dachte ich, wenn ich Entscheidungen von Vorgesetzen wenig zustimmen konnte, das kann ich doch besser und möchte es auch jedem zeigen. Gesagt, getan. Jetzt habe ich die Chance bekommen und natürlich zugegriffen. Jawohl, ich bin Geschäftsführer einer Softwarefirma und das seit knapp zwei Jahren.
Doch irgendetwas stimmt hier nicht. Ich wollte unbedingt an diese Position kommen, aber zufrieden oder geschweige denn glücklich bin ich nicht. Was ist da los?
Heute kann ich diese Frage klar beantworten. In der Außensicht hatte ich viel erreicht: toller Job, super Gehalt, Verantwortung, frisch verheiratet usw. Meine Karriereziele in der „äußeren Karriere“ habe ich mit 32 Jahren zum großen Teil erfüllt. Jedoch hatte ich keine Ahnung, dass es auch eine „innere Karriere“ gibt!
Die „innere Karriere“ verschafft dir Zufriedenheit und Erfüllung, wie ich heute weiß. Sagt dir dieser Begriff etwas?
Warum die „innere Karriere“ so wichtig ist
Ja, du hast richtig gelesen – deine „innere Karriere“ verschafft dir Zufriedenheit und Erfüllung – und nicht die äußere. Aus diesem Grund sind auch so viele erfolgreiche Menschen letztlich nicht zufrieden. Es fehlt der Sinn in deiner Tätigkeit. Ich bin mir sicher, dass es vielen Menschen ähnlich geht – oder nicht? Ich war auf jeden Fall ehrlicherweise nicht glücklich und mir war klar, das kann so nicht weiter gehen.
Ein guter Bekannter hat mir das Buch „Frag immer erst: warum“ – Wie Top-Firmen und Führungskräfte zum Erfolg inspirieren“ von Simon Sinek empfohlen, das ich auch sofort verschlungen habe. Das Buch hat mich inspiriert, geändert hat sich jedoch weitere Jahre nichts, da mich der Alltag wieder voll im Griff hatte. Jetzt wollte ich ja schließlich als selbständiger Headhunter erfolgreich sein. Na ja, und ich habe eine weitere Runde im Außen gedreht, was wohl notwendig war.
Als ich wieder mal sehr unzufrieden mit mir war, erinnerte ich mich an Simon Sineks „Why“ – du hast sicherlich auch das Buch gelesen. Wie es jedoch immer ist: das Wissen allein über dein persönliches Warum bringt dir herzlich wenig, wenn du dieses nicht auch aktiv freilegst. Ich habe in Zusammenarbeit mit einem Coach mein „Warum“ freigelegt. Die Arbeit lag natürlich auf meiner Seite – die Dame hat den Prozess exzellent moderiert, ich musste dafür aber hart arbeiten. Nach knapp 2 Tagen konnte ich klar formulieren „Warum ich den Job mache, den ich mache“ bzw. was mich jeden Tag motiviert, hart dafür zu arbeiten. Das war ganz klar ein Wendepunkt für mich. Ich bin sehr dankbar, diesen Weg vor ein paar Jahren gegangen zu sein. Sobald du auch dein persönliches Warum klar in einem Satz formulieren kannst, ändert sich einiges in deinem Leben.
Du arbeitest dann an deiner „inneren Karriere“ und dir wird klar, was dich wirklich zufrieden macht und was nicht. Du verfügst über einen Kompass für deine innere Erfüllung, der dich leitet bzw. an dem du dich orientieren kannst, sobald du Entscheidungen triffst.
Du gleichst anfangs mit Übung, mit der Zeit automatisch persönlich deine „innere Karriere“ mit deiner „äußeren Karriere“ ab. Dein Geschenk: du wirst immer mehr innere Ruhe, Balance und Zufriedenheit in dir finden – du erkennst den Sinn in deiner Arbeit. Und nein, du musst dann nicht sofort den Job kündigen, wenn dir klar wird, dass er dich nicht mehr erfüllt. Aber deine eigentlichen Motive werden dir bewusst und aus dieser Haltung heraus wirst du neue Schritte initiieren können, wenn du es möchtest.
What next?
Wenn ich das kann, kannst du das natürlich auch! Es geht um Klarheit und es ist so wichtig zu verstehen, weshalb dich dein ganzer Erfolg nicht glücklich und zufrieden macht. Da hilft auch kein Job- oder Partnerwechsel und wenn doch, vermutlich nur kurzfristig. Das gleiche gilt für die Erreichung einer neuen Stufe auf der Karriereleiter, Sabbaticals oder andere Maßnahmen – sorry, nein. Ebenso die nächste Gehaltserhöhung oder der neue Firmenwagen werden deine Fragen letztlich nicht beantworten. Was du brauchst sind nachhaltige Antworten auf die Frage nach deinem persönlichen, sinnhaften Warum und deiner „inneren Karriere“.
Zumindest mein Weg hat mich zu dieser Frage geführt, zur Wurzel – ich wollte das für mich wissen. Und wenn es dir auch so geht, lass dir sagen: Du bist mit diesen Fragen nicht allein.
Trau dich.