Das ist keine Aufforderung, deinen Arbeitgeber zu erpressen oder zu kündigen – das will ich im Vorfeld schon mal klarstellen. Dieser Artikel soll dir als Impuls dienen, deine Chancen auf elegante Weise zu nutzen und eine Win-Win-Situation zu schaffen. Ich weiß, du arbeitest nicht nur für Geld – doch wichtig ist es schon, oder?

Gehaltserhöhung

In den meisten Unternehmen findet mindestens einmal im Jahr ein Mitarbeitergespräch statt. Themen sind hier die persönliche und berufliche Entwicklung, aber eben auch Gehalt, Boni oder andere Extraleistungen.

               Da stellt sich automatisch die Frage, mit welcher Gehaltserhöhung du rechnen bzw. was du fordern kannst.

Du willst dich nicht unter Wert verkaufen und auch in Bezug zum Thema Inflation, muss dieses Jahr sicherlich mehr gehen als sonst, da die Kosten für jeden gestiegen sind.

Tipp an Arbeitgeber!

Um deine Mitarbeiter zu halten und ihnen ein klares Signal der Wertschätzung zu senden (Wertschätzung zeigt sich auch in der Höhe des Gehalts – nicht nur durch Loben), haben sich in den letzten Monaten einige meiner Kunden entschieden, automatisch einen „Inflationsbonus bzw. Inflationsausgleich“ zu bezahlen. Das Thema kannst du als Vorgesetzter oder Arbeitgeber aktiv angehen und erzielst automatisch folgende Effekte:

1. Steigende Mitarbeiterbindung
2. Steigende Mitarbeiterzufriedenheit
3. Steigende gefühlte Wertschätzung auf Mitarbeiterseite
4. Wahrnehmung der Mitarbeiterbedürfnisse und klares Signal der Fürsorge auf Unternehmensseite

Da spielt es auch keine Rolle, ob es um eine Einmalzahlung oder eine automatische Erhöhung des Gehalts um X Prozentpunkte geht.

Inflationsausgleichsprämie 2023 / steuerfrei ⁽¹⁾

Die Inflationsausgleichsprämie können alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erhalten – ganz gleich, ob sie eine Vollzeit- oder Teilzeitbeschäftigung ausüben. Demnach können auch Minijobber, Auszubildende und arbeitende Rentner die unversteuerte Prämie erhalten.

Steigende Inflation

Die Inflationsrate ist auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung gestiegen: Aktuell liegt sie bei 7,3 Prozent. Das zeigt sich auch an der Supermarktkasse: Seit Monaten wird alles teurer, Erspartes verliert an Wert. ⁽²⁾

Zentrale Frage!

Wie kommst du zu mehr Geld / Gehalt?

Natürlich gibt es keine Garantie, jedoch du kannst diese Impulse mal wirken lassen:

1. Wer geschickt verhandelt, kann bei der Gehaltsverhandlung eine Gehaltserhöhung zwischen 3 und 10 Prozent herausholen. Bei einem externen Jobwechsel sind sogar bis zu 20 Prozent drin. Vor allem wenn du abgeworben wirst. Folgende Faustregeln gelten:

• Gehaltsverhandlung vor einem Jahr:plus 3 bis 5 Prozent
• Mehr Verantwortung und neue Aufgaben: plus 5 bis 7 Prozent
• Bei einer Beförderung: plus 10 bis 15 Prozent
• Bei einer Abwerbung: plus 15 bis 20 Prozent

2. Gehaltsverhandlungen:

• Kenne deinen Wert: Bitte schätze nicht ins Blaue hinein, sondern erkundige dich bei Kollegen und/oder in der Presse, was in deiner Branche üblich ist. Mit unprofessionellem Pokern fällst du auf die Nase.
• Überzeugende Argumente: Spreche über konkrete Projekte und die Weiterentwicklung des letzten Jahres – klare Beispiele sind gefragt, keine pauschalen Phrasen.
• Habe keine Angst: Das ist ein normales Gespräch – es geht nur um Geld, also entspanne dich.
• Halte das Schweigen aus: Dein Vorgesetzter darf dir ein Angebot machen – du darfst das Schweigen bis zum Angebot aushalten und musst nicht sofort nachhaken und drängen.
• Lasse dich nicht in unnötige Details verstricken: Bleibe dir treu und verzettle dich nicht.
• Triff keine Entscheidung sofort: Du hast Zeit und kannst eine Nacht über das Angebot schlafen. Du musst nicht sofort zustimmen.
• Treffe klare Vereinbarungen und lasse diese schriftlich fixieren: Sei klar in dem, was du willst, und sichere dich ab.

Kommst du damit klar?

Wichtig ist nochmal zu verstehen: Bitte keine Erpressung und Drohungen aussprechen. Das ist schlechter Stil und rächt sich früher oder später. Dein Arbeitgeber ist aktuell in einer schlechten Verhandlungsposition, das wissen wir alle. Du darfst fordern, jedoch bleibe bitte fair.